Triftern
Diesel-Fahrverbot: "Für mich wäre das der Super-Gau"

01.03.2018 | Stand 12.10.2023, 10:16 Uhr

Mit zehn Dieselfahrzeugen ist Schreiner Oliver Urban oft auch in München auf Montage. Ein Fahrverbot könnte für seinen Betrieb und die ganze Branche schwerwiegende Folgen haben − Foto: Schaper

Ein Diesel-Fahrverbot in München? "Das wäre für mich der Super-Gau", sagt Oliver Urban. Der Trifterner ist Betriebsleiter einer Schreinerei und regelmäßig in der Landeshauptstadt auf Montage. Als er am Dienstag vom Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erfahren hat, dass in Zukunft Kommunen gestattet sein soll, in manchen Gebieten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu erlassen, musste der 29-Jährige erst einmal tief durchatmen: "Das Gerichtsurteil hat alle im Betrieb verunsichert."

Mehrmals pro Woche fährt Urban mit seinen Kollegen nach München. 90 Prozent aller Aufträge in seiner Schreinerei kommen aus der Landeshauptstadt. An der Auftragslage würde ein Dieselfahrverbot natürlich nichts ändern. "Aber", das ist die große Sorge von Urban und seinen Kollegen, "wie sollen wir dann noch auf Montage fahren?"

Viele Handwerksbetriebe wie die Trifterner Schreinerei stehen vor einem großen Problem. Sie sind nahezu alle mit dieselbetriebenen Kleintransportern unterwegs. Oliver Urbans Fuhrpark zum Beispiel besteht aus zehn Kastenwagen. Selbst wenn er nun auf Benziner umrüsten wollen würde, ist die Auswahl an geeigneten Fahrzeugen sehr begrenzt. "Es gibt keine Alternativen zum Diesel in dieser Fahrzeugklasse", erklärt Urban sein Dilemma. Noch wisse in seiner Branche niemand, wie man auf das Gerichtsurteil reagieren soll. "Die Unsicherheit belastet momentan alle Kollegen", erzählt der 29-Jährige. Unternehmen wird der Betriebsleiter jetzt noch nichts. "Ich werde abwarten, bis konkrete Regeln und Gesetze auf dem Tisch liegen."

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