Arnstorf
Heimstatt für Menschen mit Autismus

17.11.2017 | Stand 19.09.2023, 21:34 Uhr

Stellten Planungen und Konzept für das Wohn- und Betreuungszentrum für Menschen mit Autismus in Arnstorf vor: von links Bürgermeister Alfons Sittinger, Architekt Michael Naumann, Beirat Erich Höcherl und Geschäftsführer Hans Emmert von der "Barmherzige Brüder gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH". − Fotos: Machtl

Die "Barmherzige Brüder gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH" begleitet an verschiedenen Standorten in Bayern ca. 2000 Menschen mit Behinderungen. Nun will der Orden in der Marktgemeinde ein Wohn- und Betreuungszentrum für Menschen mit Autismus errichten.

Sehr viele interessierte Bürger, darunter zahlreiche Anwohner der vorgesehenen Fläche im Anschluss an die Siedlung "Wimmer G’wanden" nutzten am Donnerstagabend die Informationsversammlung im Kulturzentrum, um mehr über das 15-Millionen-Euro-Projekt zu erfahren.

Die Einrichtung wird in drei Gebäuden 24 Wohnplätze für überwiegend junge Menschen mit Autismus bieten, die hier je nach Notwendigkeit ihr Leben lang bleiben können. Jeweils vier Personen leben in einer Gruppe. Sie finden gemeinsam mit zwölf täglichen Einpendlern in der Werkstätte in kleinen Einheiten Förderung und Beschäftigung.

"Autismus ist kein Fehler von Eltern oder Erziehern und trotz umfangreicher Forschungsanstrengungen gibt es derzeit keine allgemein anerkannte Erklärung der Ursachen" nahm Beirat Erich Höcherl zu Beginn des Abends die Besucher mit in die Welt dieser Krankheit, die sich nach außen durch Probleme im sozialen Umgang, bei Auffälligkeiten der sprachlichen und nicht-sprachlichen Verständigung sowie stereotypen Verhaltensweisen äußert.

"Die Wahl des Standortes ist ein ganz entscheidender Faktor, die Planung geht von innen heraus und muss im Gebäude den pädagogischen Ansatz widerspiegeln", führte Architekt Michael Naumann zum Konzept für Einrichtung, Gebäude und die lockere, parkähnliche Bebauung auf dem Grundstück von etwa 12000 Quadratmeter aus.

"Der Bedarf ist anerkannt und die Anmeldung für die Förderprogramm 2018 erfolgt; wenn das Projekt 2018 zum Zug kommt, ist im November 2018 frühestmöglicher Baubeginn", erläuterte Emmert den Zeitplan. Nach einer Bauzeit von 12 bis 18 Monaten könne der Bezug zum 1. September 2019 erfolgen. Falls man 2018 nicht im Förderprogramm berücksichtigt werde, verzögere sich alles um jeweils ein Jahr.

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Mehr dazu lesen Sie im Rottaler Anzeiger vom 18. November