Eggenfelden
Unternehmer und Bürgermeister konterkarieren Stammtisch-Parolen

08.09.2017 | Stand 19.09.2023, 6:27 Uhr

Fakten statt Gerüchte: Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler (links) und Unternehmer Dr. Rolf Engelhard (Rottaler Furnier- und Sperrholzhandel) haben "alternative Wahrheiten" widerlegt. Die Traditionsfirma bekennt sich zum Standort Eggenfelden. − Foto: Berger

Semper aliquid haeret – etwas bleibt immer hängen: bereits durchs alte Rom waberte Dunst aus Gerüchteküchen, verdarb willkürlich gemixtes Gebräu den Ruf so manch unbescholtenen Bürgers. Auch heutzutage ersetzen nur zu oft gefühlte Wahrheiten die realen, von den seit US-Präsident Trump "salonfähigen" alternativen Fakten gar nicht zu sprechen

Dem laut Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler "seit Monaten leidigen Thema, dass das Unternehmen Rottaler Furnier- und Sperrholzhandel gefühlt schon in Pfarrkirchen ansässig ist", trat Firmenpatriarch Dr. Rolf Engelhard (München) jetzt mit einer klaren Ansage entgegen. "Der Standort Eggenfelden wird beibehalten, das ist absolut sicher, auch für die nächste Generation", machte der Unternehmer-Nestor bei einem Presse-Gespräch im Rathaus mit einer Entschiedenheit klar, die den Interpretationsspielraum für alternative Wahrheiten auf den Faktor Null verengen dürfte.

Der Geschäftsmann, der die nach ihm benannte Firmengruppe mit noch vier weiteren Standoten in Bayern zusammen mit Sohn Till und Tochter Christina von der Landeshauptstadt aus führt, verhehlt nicht, dass es "seit Jahren einen bestimmten Interessenten" für das Firmengelände in der Schellenbruckstraße 18 gibt, "aber wir haben ihm stets eine Absage erteilt".

Ein Mann, ein Wort: das unmissverständliche Bekenntnis zum Standort Eggenfelden mit seinen derzeit 54 Mitarbeitern ist für Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler intern nichts Neues. Der Umstand, dass Dr. Engelhard es nun mit unternehmerischer Grandezza öffentlich abgegeben hat, entledigt ihn allerdings zumindest dieser Front, an der seinen Aussagen zufolge aus dem Hinterhalt hoch explosive Falschmeldungen auf ihn abgefeuert worden sind.

Dass Grubwinkler offenkundig noch weitere Scharmützel in Sachen "alternative Fakten" zu bestehen hat, macht er gegenüber dem Rottaler Anzeiger mit zorniger Diktion klar: "Es nimmt in letzter Zeit überhand, wie an Stammtischen und andernorts Themen der Stadtentwicklung diskutiert werden und ganz bewusst mit Halbwahrheiten und alternativen Fakten Stimmung gemacht wird. " Nur um Eigeninteressen zu forcieren, werde beispielsweise ein alteingesessenes Unternehmen in ein falsches Licht gerückt, "das ist inakzeptabel".

− ub

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