Ein knallroter Verteilerkasten steht seit Kurzem an der Baron-Riederer-Straße 18 in Schönau, gleich gegenüber der Litfasssäule. Der Inhalt dürfte unspektakulär sein. Oder doch nicht? Keine Kabel und Stecker befinden sich darin, sondern die vermutlich kleinste Bücherei des Rottals. Es handelt sich um einen öffentlichen Tausch-Bücherschrank.
In die Tat umgesetzt hat das Vorhaben Thom Setzermann. Der Vorsitzende des Sonnendorf-Vereins war vom Konzept sofort begeistert. Die Grundidee öffentlicher Mini-Büchereien ist es, gelesene Bücher nicht ungenutzt im Regal verstauben zu lassen oder gar wegzuwerfen, sondern weiterzugeben. Bisher geht das Konzept auf. Ein Großteil der Bücher, die aus den eigenen Beständen der beiden Initiatoren stammen, ist bereits verschwunden und gegen neues Lesefutter ausgetauscht. Beteiligen kann sich wirklich jeder, denn das Prinzip ist ganz einfach: Wer ein interessantes Buch findet, kann es mitnehmen und entweder gleich oder beim nächsten Besuch ein anderes, aktuelles Buch zurücklegen. Und weil sich jeder für andere Literatur interessiert, kommt eine bunte Mischung zustande, stellt Setzermann fest: "Wir haben alles drin. Vom Schmöker bis zum Sachbuch kann man alles hineinlegen. Auch Kinderbücher sind manchmal dabei."
Den ausgedienten Kabelverteilerkasten, der normalerweise auf Baustellen zum Einsatz kommt, hat der Schönauer Unternehmer Armin Kettl spendiert.
− ps
Mehr dazu lesen Sie am 29. Juli im Rottaler Anzeiger.
