Wettzell
Heute vor 45 Jahren: Historischer Schuss mit Laserkanone

08.04.2018 | Stand 08.04.2018, 6:00 Uhr

Mit dieser Laserkanone gelang vor 45 Jahren die erstmalige Messung einer Entfernung zu Satelliten im Weltall. − Foto: Stöger

Nahe Wettzell hat sich vor genau 45 Jahren eine kleine Sensation ereignet. Erstmals wurde in der Nacht vom 7. auf den 8. April 1973 per Laser eine Entfernung ins Weltall gemessen.
Die Vermessungsingenieure Walter Hoppe, Eberhard Billich und der Kraftfahrer Kurt Kuhl vom Institut für Angewandte Geodäsie in Frankfurt am Main sowie Rudolf Stöger als junger Vermessungsingenieur, damals bei den Eltern am Höllensteinsee wohnend, bildeten im April 1973 das Team, dem es erstmals gelang, mit Laserimpulsen Entfernungen zu Satelliten zu messen.

Den technikbegeisterten Physikern, Ingenieuren und Technikern gelang es damals das zu ermöglichen, was den Anfang der Satellitenbeobachtungsstation Wettzell, dem heutigen Geodätischen Observatorium, bedeutete.
Um exakt 3:11:00,8797 Uhr war es soweit. Ein Laserimpuls, abgeschossen von der selbst konstruierten Laserkanone, kam zurück, wurde empfangen und die genaue Laufzeit des Laserlichts registriert. Bis 3:12:34:6175 Uhr folgten sechs weitere Laserentfernungsmessungen zum 1263 Kilometer entfernten Satelliten. Spätere Computerauswertungen ergaben, dass diese 1263 Kilometer mit einer für die damalige Zeit hohen Genauigkeit von 1,5 Meter gemessen wurden.
Viele Jahre später, nach der Wiedervereinigung Deutschlands, stand in einer Veröffentlichung, DDR-Forscher hätten in Potsdam die ersten Laserentfernungsmessungen von Deutschland aus zu Satelliten ermöglicht. "Das stimmt auf keinen Fall", berichtet Rudolf Stöger: "Die Wettzeller haben es viel früher geschafft.

− vbb

Mehr dazu lesen Sie am Samstag, 7. April, im Viechtacher Bayerwald-Boten