Er hat ein Stück Geschichte geschrieben. Das war jedoch am Morgen des 3.Juli vergangenen Jahres noch überhaupt kein Thema gewesen. Mit Aalen hat er gerechnet, vielleicht auch mit einer Barbe oder einem Wels. Dass ihm ein Fang solchen Ausmaßes vor den Haken schwimmen würde, darauf war er nicht eingestellt gewesen.
Jürgen Perl, 49, passionierter Angler seit seinem dritten Lebensjahr, ist an diesem Tag ein seltener Frauennerfling in der Donau bei Hofkirchen/Winzer (Kreis Passau) ins Netz gegangen. Es ist sein erster Fisch dieser Art. Gefangen hat ihn Perl mit einem Tauwurm, den er an einem 4er Haken samt Grundmontage (0,35er Schnur) aufgezogen hat. Das Besondere und Einzigartige an diesem Tier ist: Es kommt nur im Donaueinzugsgebiet von Deutschland und Österreich vor.
Sein Fisch misst 60 Zentimeter. "Als ich ihn aus dem Wasser gezogen habe, habe ich mir gleich gedacht, dass er übernatürlich groß ist", erzählt Perl. "Zu Hause habe ich dann recherchiert und festgestellt, dass der deutsche Rekord bei 58 Zentimetern liegt und der aus Österreich bei 57 Zentimetern." Ansporn genug, um sich an die mühevolle und detaillierte Arbeit zu machen, den eigenen Fisch zu vermessen, zu wiegen und die Daten in ein Formular der IGFA (International Game Fish Association) einzutragen. Am 30. Juli vorigen Jahres reichte er alle Unterlagen bei der IGFA, die ihren Sitz in Florida hat, ein. Das Warten auf deren Rückmeldung begann.
Vergangene Woche war es endlich soweit: Ein Brief aus Amerika! Darin enthalten eine Urkunde, die bestätigt, dass Jürgen Perl mit seinem Frauennerfling einen neuen Weltrekord aufgestellt hat.
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