Freyung
Nahwärme schaltet wieder auf Hochbetrieb

31.10.2017 | Stand 20.09.2023, 2:52 Uhr

Kleiner Kessel für den Sommer, großer Kessel für die Hochsaison im Winter: Damit man die Anlage effektiv betreiben kann, gibt es im Freyunger Nahwärmekraftwerk für den unterschiedlichen Bedarf verschiedene "Öfen". Baptist Resch erklärte die Anlage den Interessierten Besuchern. − Foto: pnp

Jetzt steht der Freyunger Nahwärme wieder die Hochsaison bevor: Dass die 80 angeschlossenen Abnehmer – kleine Privathäuser genauso wie zahlreiche Großabnehmer – sich auf die umweltfreundliche Wärme aus dem in der Region wohl in seiner Dimension einmaligen Netz verlassen können, werden jedes Jahr rund 18000 cbm frisches Waldhackgut, teilweise auch Energiehackgut oder Rinde und Späne, alles naturbelassen, in der Anlage verbrannt, wie der städtische Klimaschutz-Manager Markus Linkenheil informiert.

Aktuell umfasst das Leitungsnetz eine Länge von rund sechs Kilometern im Freyunger Stadtgebiet. Das Netz wird noch erweitert, fix geplant für den Anschluss sind z.B. bereits die Volksmusikakademie, der Baumarkt Landfuxx und das Busunternehmen Thuringer in der Abteistraße oder das Neubaugebiet "Am Aufeld" parallel zur Geyersberger Straße.
Durch die Nahwärme werden im Jahr 2017 rund 1,3 bis 1,4 Millionen Liter Heizöl bzw. cbm Erdgas eingespart. Was den Brennstoff betrifft, so wird ausschließlich Hackgut aus der Region verwendet, betont Linkenheil. Das Geld bleibe also vor Ort. Das Ziel sei, dass die Zahl von momentan 80 Anschlussnehmern sich auf mindestens 100 erhöhen soll.

Wie genau das funktioniert mit dem Nahwärmenetz, das weiß Baptist Resch, Geschäftsführer der "Wir Wärmen KG" aus Neureichenau, die den Betrieb der Freyunger Nahwärme übernommen hat. Bei einer Führung durch die Anlage in Freyung gab er Hintergrundinformationen.

"Anfang September, als es merklich abkühlte, wurde im Heizwerk umgestellt", erläutert Baptist Resch. Dies bedeutet in der Praxis, dass der sogenannte Sommerkessel abgestellt und gleichzeitig der Winterkessel hochgefahren wurde. Dieser verfügt über eine Leistung von 1500 kW und übernimmt so lange die Wärmeversorgung, bis sich die Außentemperaturen in etwa dem Gefrierpunkt nähern. Dann wird der Sommerkessel wieder zugeschaltet und beide Anlagen sind parallel am Netz.

− pnp

Mehr dazu am 31.10. in Ihrer PNP, Ausgabe FRG.