Freyung
Bedrohliches Spielzeug: Junger Mann wegen Softair-Waffe vor Gericht

08.04.2017 | Stand 20.09.2023, 1:54 Uhr

Echt oder nicht? Ob es "bloß" eine Softair-Waffe - wie hier im Bild - ist oder nicht, ist für den Laien schwer zu erkennen. Deshalb dürfen Softair-Waffen auch nicht in der Öffentlichkeit geführt werden. −Symbolfoto: dpa

Sie sehen oft täuschend echt aus: dunkle Farbe, eine Mündung, Kimme und Korn, ein Abzug. Sogenannte Softair-Pistolen sind für den Laien kaum von einer echten Waffe zu unterscheiden. Zwar sollen die Softair-Pistolen keine lebensbedrohlichen Verletzungen hervorrufen können − für bedrohliche Situationen reicht es jedoch allemal. Gerade deshalb hat der Gesetzgeber bestimmte Regeln festgelegt, an die sich Softair-Nutzer halten müssen. Wer dies nicht tut, muss mit einer Strafe rechnen. So geschehen nun bei einem jungen Mann aus dem Landkreis Freyung-Grafenau.

Der Fall des 19-Jährigen zeigt auf, wie leicht man mit dem Gesetz in Konflikt geraten kann - obwohl man die Waffe völlig legal erworben hat. Der junge Mann musste sich wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Freyunger Amtsgericht verantworten. Laut Staatsanwaltschaft war er an einem Novemberabend mit Freunden unterwegs, als zufällig eine Polizeistreife des Weges kam. Einige Freunde flüchteten, der jetzige Angeklagte blieb stehen. Wie der Polizist von damals nun im Zeugenstand aussagte, hatte der junge Mann die Softair-Waffe, eine Smith & Wesson, dann aber sogleich freiwillig herausgegeben, genauso eine weitere Dose Munition mit kleinen Stahlkugeln. Der junge Mann habe gesagt, dass man Schießübungen im Wald machen wollte.

Der Polizist schilderte auch das Problem der Softair-Waffen: Sie sehen täuschend echt aus - und können so zu gefährlichen Situationen führen. Auch Verletzungen können nie komplett ausgeschlossen werden, etwa wenn eine der Stahlkugeln auf ein Auge trifft. Erwerben könne man die Softair-Waffen völlig legal, beispielsweise im Internet, manchmal gar als "Spielzeug". Jedoch: Man darf sie nicht in der Öffentlichkeit mit sich führen - eben weil sie bedrohlich wirken könnten.

Fazit: Gegen eine Zahlung von 500 Euro an die Feuerwehr Kreuzberg wurde das Verfahren gegen den jungen Mann eingestellt.

− jj

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