Pilsting
"Kein Gewässer, das nicht betroffen ist": Pilsting hat ein Biber-Problem

05.09.2017 | Stand 19.09.2023, 6:49 Uhr

Helmut Weichselgartner, stellvertretender Leiter des Pilstinger Bauhofs, zeigt den Eingang eines von zahlreichen Biberbauen im Längenmühlbach bei Waiblingermoos (Markt Pilsting). Der Längenmühlbach ist derzeit wegen der Bachkehr stark abgelassen, deshalb kann man den Biberbau leicht erkennen. Bei normaler Bachhöhe würde der Bau unter Wasser liegen. − Foto: Kronawitter

Helmut Weichselgartner schlüpft in seine Watthose und steigt in den Längenmühlbach bei Waiblingermoos (Markt Pilsting, Kreis Dingolfing-Landau). Langsam schreitet der stellvertretende Leiter des Pilstinger Bauhofs durch den Bach. Schon nach kurzer Zeit fällt ihm auf, dass die Uferböschungen alle fünf, zehn Meter durchlöchert sind. "Das war der Biber", sagt Weichselgartner und zeigt auf den Eingang eines Biberbaus. Er zückt eine Fotokamera und dokumentiert die Schäden. 50 Meter weiter liegt eine alte Kopfweide im Wasser, die vorher jahrzehntelang am Ufer stand. Der Biber hat ihren Wurzeln sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen. "Diese Bäume stehen unter Naturschutz", sagt Weichselgartner.

Der Markt Pilsting hat ein Biber-Problem, nicht nur am Längenmühlbach. "Ich weiß kein Gewässer mehr, das nicht betroffen ist", sagt Bauhofleiter Bernhard Santner. Im Schnitt zwei Mal pro Woche muss der Bauhof ausrücken, um die Schäden zu beseitigen, die der Biber anrichtet. Denn der aktive Nager unterminiert beim Anlegen von Bauen den Boden oder flutet mit einem Biberdamm die Ufer und zerstört so angrenzende Felder von Landwirten. Dann müssen die Bauhofmitarbeiter ran und den Damm mit schwerem Gerät, zum Beispiel einem Lastwagenkran, wieder entfernen. Das geht ins Geld: Knapp 13000 Euro an Aufwendungen verursachte der Biber 2016 für den Markt Pilsting.

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