Plattling
Fehlkonstruktion am Glockenturm der Dreieinigkeitskirche

15.03.2017 | Stand 18.09.2023, 1:48 Uhr

Der Glockenturm der Dreieinigkeitskirche stammt aus dem Jahr 1927, zuletzt wurde daran in den 70er Jahren gearbeitete. Nun stellt der Statiker eine offenbare Fehlkonstruktion beim Bau des Glockenstuhls fest. − Foto: Summer

Die große Glocke der evangelischen Kirche in Plattling (Kreis Deggendorf) wird weiter schweigen: Der Schaden am Turm ist größer als gedacht. Der Statiker hat am Montag bei seiner Untersuchung entdeckt, "dass der Turm eine Fehlkonstruktion ist", wie Pfarrerin Karolin Gerleigner auf Anfrage der PZ mitteilte. Die Pfarrerin, die jetzt gerade ein Jahr in Plattling ist, hatte zwar gehofft, vorerst noch von Baumaßnahmen verschont zu bleiben, doch auch dieser Herausforderung begegnet sie mit ihrem Optimismus: "Man nimmt’s, wie’s kommt, und mit Unterstützung der Gemeinde wird es schon klappen", sagt sie.

Allerdings wird ihr Lachen etwas bitterer, wenn sie an die Kosten denkt. Die könnten sechsstellig werden. Mit etwa 10000 Euro wird allein die Erneuerung der Technik zu Buche schlagen. Die war auch der Auslöser des Ganzen: Die Steuerung der großen Glocke ist defekt, der Grund, warum sie seit Ende Februar schweigt. Nachdem Risse im Mauerwerk entdeckt worden waren und der Turmhelm schief steht, wurde ein Statiker hinzugezogen. Der stellte fest, dass in dem fast 90 Jahre alten Turm (erbaut 1929) Stampfbeton auf Ziegelwerk verarbeitet wurde und der Glockenstuhl nicht – wie normalerweise üblich – auf das Mauerwerk aufgesetzt, sondern mit den Balken im Mauerwerk verschraubt wurde. Dadurch übertrugen sich die Schwingungen auf den Turm – eben eine Fehlkonstruktion.

− cat

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