Wenn dienstagabends im ersten Stock des Gasthauses Tannerbauer in Mietraching (Landkreis Deggendorf) die Lichter angehen und man trotzdem fast keinen Mucks hört, dann trifft sich der Dartclub Deggendorf zum Training. Sechs Dartscheiben an den Wänden, einige Tische und Stühle, ein kleiner Tresen mit Kühlschrank und das Vereinslogo an der Wand – so sieht es in dem etwa 100 Quadratmeter großen Raum aus. Die Vereinsmitglieder haben ihn selbst umgebaut, für Gäste des Wirtshauses ist er nicht zugänglich.
Mit höchster Konzentration werden die Pfeile auf die runde Zielscheibe geworfen, jeder ist voll und ganz bei der Sache. Mit einem feucht-fröhlichen Kneipenabend hat das nichts zu tun.
"Uns geht es um den Sport", betont Günther Drumm, einer der vier Vorstände des DC. Und in sportlicher Hinsicht kann sich der Verein wirklich sehen lassen. 2013 gegründet zählt er derzeit 61 Mitglieder, darunter etwa 30 Aktive. Damit gehören die Deggendorfer zu den größten Steeldartvereinen Bayerns. "Wir haben drei Mannschaften. Normal sind eine oder zwei", erklärt Michael Scholler, der auch zum Vorstand gehört. Der DC war der erste Dartverein im Landkreis und ist auch der größte und erfolgreichste.
Dank der Aufteilung in drei Mannschaften ist es möglich, Talente individuell zu fördern. Wer so weit ist, kann in einer höheren Mannschaft spielen. So kann jeder in seinem eigenen Tempo in den Sport hineinwachsen.
Vor allem die erste Mannschaft kann auf beachtliche Leistungen zurückblicken. Seit 2014 ist sie im Ligaspielbetrieb ungeschlagen – das sind über 60 Spiele. Durch die nicht abreißende Siegesserie hat es die Mannschaft, die aus acht Spielern besteht, geschafft, bisher in jeder Saison aufzusteigen – mittlerweile bis in die Landesliga. "In dieser Saison ist sogar der Aufstieg in die Bayernliga schon fast perfekt", freut sich Klaus Mader, ebenfalls Vorstandsmitglied.
Die erste Mannschaft hat sich hohe Ziele gesetzt. Wenn alles glatt läuft, wollen sie es bis in die Bundesliga schaffen. Mittlerweile hat sich der Sport auch in Deutschland etabliert, erlebt sogar einen regelrechten Boom. Turniere werden hoch dotiert und auch die Medienpräsenz wächst.
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