Deggendorf
Im Fraunhofer-Zentrum wird die Zukunft gestaltet

16.11.2017 | Stand 20.09.2023, 1:59 Uhr

Rundgang durch das Fraunhofer-Großraumlabor mit Prof. Dr. Andreas Grzemba von der TH (v.l.), Prof. Dr. Albert Heuberger, Dr. Manfred Wolter, Prof. Dr. Jochen Hiller, Prof. Dr. Peter Sperber, Bernd Sibler und Prof. Dr. Randolf Hanke. − Foto: Binder

Auf dem Weg zur Vision der intelligenten Fabrik ist es wichtig, dass man Werkstoffe in jeder Phase ihres Lebenszyklus kennt – ihre Eigenschaften, ihre Beschädigungen, ihre Qualitätsmerkmale – und das, ohne dass man sie aufschneiden muss. Computertomographen der Zukunft sollen zudem selbst entscheiden, wann, wo und was sie messen. Das an der TH Deggendorf angesiedelte Fraunhofer-Anwendungszentrum entwickelt und forscht in diesem Bereich – das kommt zum einen der Hochschule zugute, zum anderen auch der Industrie in der Region. Über die intelligenten Mess- und Datenverarbeitungssysteme des Anwendungszentrums hat sich Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler gestern vor Ort ein Bild gemacht: "Angewandte Wissenschaften – dieser Name ist hier Programm. Hier wird Zukunft gestaltet", stellte er fest.

Seit 2012 ist das Fraunhofer-Anwendungszentrum in Deggendorf angesiedelt. Zwölf Mitarbeiter unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Hiller sind dort inzwischen fest angestellt. Als Dienstleistung untersuchen sie zum Beispiel für Automobil-Zulieferer Werkstoffe oder Teile gecrashter Autos. Auch Prototypen spezieller Computertomographen (CT), die Betriebe brauchen, werden dort entwickelt und verkauft. In Planung ist außerdem unter anderem eine "Package Return Station" in Plattling, in der der Inhalt retournierter Pakete der E-Commerce-Riesen wie Amazon oder Zalando analysiert werden soll. Bisher entscheidet in diesen Firmen meist die Sichtprüfung darüber, was mit einem zurückgeschickten Kleidungsstück oder Gebrauchsgegenstand weiter passiert – das soll bei Fraunhofer CT-basiert passieren. Damit kann das Anwendungszentrum gut demonstrieren, woran es arbeitet. E-Commerce ist dabei ebenso wie Elektromobilität Teil des Standbeins " moderne Mobilität". Das zweite Standbein ist die Prozessoptimierung in der Industrie 4.0. Dafür werden Werkstoffe in den Phasen ihres Lebenszyklus – Rohstoff, Material, Produkt-Entwicklung, Produktion, Produkt, Handel, Betrieb und Recycling wieder zum Rohstoff – analysiert und die Daten ausgewertet.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Freitag, 17. November, in der Deggendorfer Zeitung.