Deggendorf
Rita Hagl-Kehl bleibt im Bundestag

25.09.2017 | Stand 19.09.2023, 21:56 Uhr

Rita Hagl-Kehl bei einer Rede im Bundestag: Die Freyung-Grafenauerin darf die Region für weitere vier Jahre in Berlin vertreten. − Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde

Wie vor vier Jahren: Als Direktkandidatin der SPD im Wahlkreis Deggendorf/FRG ist sie zwar am CSU-Kontrahenten gescheitert – 2013 musste sie Barthl Kalb zum Sieg gratulieren, jetzt seinem Nachfolger Thomas Erndl – doch über die Landesliste schafft Rita Hagl-Kehl erneut den Einzug in den Deutschen Bundestag.

Für die 46-jährige Abgeordnete war der Wahlabend nach eigener Aussage schockierend, wie sie tags darauf zugibt. Man erreicht sie am Handy – sie ist gerade mit dem Zug Richtung Flughafen unterwegs, Ziel Berlin. "Die Hochrechnung war der erste Schock, und dann vor allem das Abschneiden der AfD im Wahlkreis", sagt sie. Persönlich habe sie nie damit gerechnet, dass es so knapp werden würde mit dem Wiedereinzug in den Bundestag. "Es hat immer geheißen, Platz 16 auf der Liste ist sicher – aber Sonntagnacht war ich mir da nicht mehr sicher." Erst am Montagmorgen stand fest, dass die Bayerische SPD 18 Bundestagsmandate errungen hat. Sie sei jetzt natürlich erleichtert, gesteht Hagl-Kehl, und schiebt gleich nach: " ... aber das wird bestimmt kein Spaß!" Vor allem wegen der AfD, die "sehr viel aufmischen" werde. "Das wird nicht lustig ..."

Dass ihre Fraktion nicht für eine weitere Große Koalition zur Verfügung steht, hält die Abgeordnete für richtig. "Bei diesem Wahlergebnis befürworte ich die Oppositionsrolle – 20,5 Prozent sind eindeutig kein Wählerauftrag zum Regieren." Und das würden auch die meisten Genossen vor Ort so sehen, mit denen sie zwischenzeitlich gesprochen hat.