Deggendorf
Pferdemarkt: Es wird weiter diskutiert

23.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:01 Uhr

Erstmal bleibt alles so, wie es ist. Die Vorfahrt am Pferdemarkt – aber nur nachts, wenn die Ampel aus ist – hat der Verkehrsausschuss diskutiert. Die Entscheidung wurde vertagt. − Foto: Binder

Die Diskussion, wie man die Verkehrsströme am Pferdemarkt besser und staufreier lenken kann, brodelt seit Jahren. Der Knotenpunkt verbindet den Michael-Fischer-Platz und damit den Innenstadt-Kern, den Westlichen und Östlichen Stadtgraben und den Weg zur Friedenseiche-Kreuzung miteinander. Schon wiederholt hatten sich Stadträte mit einem möglichen Kreisverkehr dort auseinandergesetzt – diese Idee aber wegen des geringen Platzangebots wieder verworfen.

Am Donnerstag im Verkehrsausschuss ging es nun zunächst einmal nicht um einen Kreisverkehr, sondern um die Vorfahrtsregelung für die Nacht, wenn die Ampel aus ist. Den Vorschlag der Verwaltung, die Vorfahrt zu ändern, hat der Ausschuss auf Antrag von Kurt Kindel (SPD) jedoch einstimmig zurückgestellt .

Die Ampeln an der Kreuzung gehen jeden Tag um 21 Uhr aus. Von da an gilt bisher: Wer geradeaus über Michael-Fischer-Platz und Pferdemarkt fährt, hat Vorfahrt, wer aus einem der Stadtgräben kommt, muss warten. Da die Stadtgräben aber die gewünschte Umfahrung um die Innenstadt sind, will die Verwaltung in Absprache mit der Polizei die Fahrtbeziehung zwischen Pferdemarkt und Östlichem Stadtgraben stärken. Für alle, die stadteinwärts auf dem Pferdemarkt rechts und stadtauswärts aus dem Östlichen Graben links abbiegen, sollte dem Vorschlag zufolge eine abknickende Vorfahrt gelten. Wer aus dem Michael-Fischer-Platz kommt, hätte damit ebenso "Vorfahrt beachten", wie weiterhin alle, die aus dem Westlichen Stadtgraben kommen.

Reinhard Janka (WAN) sieht in einer solchen Neuerung keine Vorteile. "Die Verkehrsbeziehung zwischen dem Pferdemarkt und dem Östlichen Graben ist nur tagsüber stark, wenn die Ampel eh an ist." Für nachts sehe er die Gefahr, dass erst recht gerast wird und dass die Autos mit quietschenden Reifen in die abknickende Vorfahrt driften. Auch Kurt Kindel sieht keinen Nutzen in dem Vorhaben: "Die Leute sind es doch so gewohnt, wie es jetzt ist." Auch Christian Heilmann (Die Grünen) will keine zusätzlichen Schilder sehen, für die gar kein Bedarf sei. Ein Unfall-Schwerpunkt ist die Kreuzung nicht und nach 21 Uhr entsteht auch kein Stau mehr.

Oliver Antretter und Renate Wasmeier (beide CSU) sehen die Gefahr von Rasern nicht – dafür sei die Kreuzung zu unübersichtlich, und auch der Fußgänger wegen müsse man ohnehin bremsen. Kurt Kindel brachte schließlich den Kreisverkehr wieder in die Diskussion ein. Das Argument, der Platz sei zu klein, will er nicht gelten lassen: "Ich habe mir das in Schärding angeschaut, da sind zwei so kleine Kreisverkehre hintereinander. Und da geht das auch gut."

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Samstag, 24. Juni, in der Deggendorfer Zeitung.