Deggendorf
Prozess um Entführung der Ex-Partnerin: Zeugenaussage mit Widersprüchen

30.05.2017 | Stand 20.09.2023, 0:55 Uhr

Der mutmaßliche Haupttäter (r.) und sein Helfer (l., mit Verteidiger Dr. Ronny Raith) müssen sich vor dem Amtsgericht wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung verantworten. − Foto: she

Es war der dritte Verhandlungstag im Prozess gegen einen 63-jährigen Schausteller aus einem Nachbar-Landkreis, dem vorgeworfen wird, seine ehemalige Lebensgefährtin entführt und geschlagen zu haben: Mit ihm auf der Anklagebank sitzt ein 33-jähriger Bekannter des Angeklagten, der dabei geholfen haben soll. Am Dienstag sagte vor dem Amtsgericht ein Begleiter der Frau aus, der den Tathergang aus seiner Sicht schilderte. Doch vieles blieb widersprüchlich.

Laut Anklageschrift hatten die beiden mutmaßlichen Täter der Frau und ihrem Begleiter in der Nacht auf 4. März 2016 in der Lateinschulgasse aufgelauert und sie überfallen. Während der Schausteller seine Ex-Partnerin schlug und in ein Auto zerrte, schirmten der andere und ein weiterer Täter den Begleiter ab und verhinderten, dass er eingriff. Dieser warf sich aufs Auto und schlug mit dem Ellenbogen gegen die Windschutzscheibe, die dabei einen Sprung bekam, schilderte der Zeuge gestern vor Gericht.

Dass der Zeuge widersprüchliche Angaben zur Zahl der Täter und zum Ablauf der Tat machte, darauf wies der Verteidiger des Schaustellers, Helmut Mörtl, immer wieder hin. So hatte der Mann im Notruf von vier Männern gesprochen, die auch ihn angegriffen hätten. Vor Gericht schränkte er ein, es habe sich um drei Männer gehandelt, einer habe vielleicht im Schatten gestanden. Geschlagen worden sei er nicht. Den Helfer hatte er wieder erkannt, nicht aber den mutmaßlichen Haupttäter. Der Prozess wird am 20. Juni fortgesetzt.

− sheMehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 31. Mai