Deggendorf
Hebammen der Region demonstrieren gegen Änderungen

17.04.2017 | Stand 18.09.2023, 1:52 Uhr
Christina Pöschl

Mit Plakaten machten die Hebammen in Deggendorf auf sich aufmerksam. − Foto: Pöschl

Zu einer Protestaktion sind am Samstag Hebammen aus ganz Niederbayern am Deggendorfer Stadtplatz zusammengekommen. Sie machten auf die geplanten Änderungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) bei der Vergütung der Beleghebammen aufmerksam. Die Folge wäre ein Versorgungsmangel für werdende Mütter in der Geburtshilfe, warnen die Hebammen.

Unterstützung bekamen die Beleghebammen aus der Politik: MdB Rita Hagl-Kehl (SPD), Staatssekretär und MdL Bernd Sibler (CSU), MdL Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter und Deggendorfs Bürgermeister Dr. Christian Moser standen geschlossen an der Seite der Hebammen.

Unter dem Motto "Hört uns zu! Stellt Euch nicht blind. Mit uns bekommt ihr Euer Kind!" machten Beleghebammen aus den Häusern Deggendorf, Zwiesel, Straubing, Dingolfing, Altötting, Passau, Landshut-Achdorf, Landshut-Stadt, Freyung und Eggenfelden mit Infoständen und einer Luftballonaktion auf das Vorhaben der Krankenkassen aufmerksam. Beleghebammen arbeiten als freiberufliche Hebammen an den Kliniken. In Bayern sind aus Tradition und aus Mangel an angestellten Hebammen besonders viele Kliniken reine Belegkliniken.

Der GKV-SV fordert, dass Beleghebammen im Schichtdienst zukünftig nicht mehr als zwei Frauen gleichzeitig betreuen und abrechnen dürfen. Kommt eine Dritte dazu oder sollte ein dringender Fall eintreffen, müssen diese in eine andere Klinik mit freien Kapazitäten geschickt werden. Die Alternative dazu ist, dass die Beleghebamme ihre Leistungen der Frau privat in Rechnung stellt. Zudem soll es Einschränkungen bei der Benennung von Vertretungen geben. Am 19. Mai soll eine Schiedsstelle entscheiden, ob die neuen Regeln umgesetzt werden.
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