Thomas Engel (23) hat der AfD den Saal in seinem Gasthaus "Zur Post" in Winzer (Landkreis Deggendorf) zur Verfügung gestellt. "Bewusst", wie er sagt. Nachdem in der Vergangenheit mehrere Wirte im Vorfeld von Veranstaltungen der Partei unter Druck gesetzt worden und eingeknickt waren, wollte er ein Zeichen setzen. Die DZ hat mit Engel über seine Beweggründe gesprochen.
Wie ist die Veranstaltung in Winzer zustandegekommen?
Engel: Nach der Absage in Plattling hat die AfD beim Schubert in Osterhofen angefragt, wo sie ja auch schon beim Aschermittwoch waren. Dort war aber bereits belegt und weil wir mit dem Donaucenter gut zusammenarbeiten, hat er die Anfrage an uns weitergeleitet. Wir haben dann mit Katrin Ebner-Steiner telefoniert und nach zwei, drei Stunden war die Sache klar.
Haben Sie überlegt vor der Zusage?
Engel: Ja, aber das ist eine legale Partei und wir haben ein freies Land. Ich bewirte ja auch die CSU und sage nicht, die SPD darf nicht rein. Ich bin Wirt und muss schauen, dass am Ende des Jahres die Finanzen passen. Ausgerechnet als jüngster Wirt kann ich es mir nicht leisten, unter einem Parteienstreit zu leiden.
Welche Reaktionen gab es?
Engel: Ich habe etwa 60 Anrufe und E-Mails oder Reaktionen auf Facebook bekommen, darunter teilweise harte Drohungen. Das war aber meiner Meinung nach organisierter Widerstand, die Telefonnummern hatten teilweise Berliner Vorwahl. Nur eine Frau kam persönlich vorbei und sagte, dass ich die braune Scheiße nicht bewirten soll. Stammkunden waren nicht darunter, die sagen mir das auf einem andern Weg, wenn ihnen etwas nicht passt. Es gab bisher auch keine Stornierungen oder eine Einmischung von Seiten der Gemeinde (Anm.d.Red.: Der Markt Winzer ist Eigentümer des Gebäudes).
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