Hans-Michael Rehberg war ein Bewohner zweier Sphären: Das breite Publikum kannte ihn als Bischof Hemmelrath aus der ARD-Reihe "Pfarrer Braun" mit Ottfried Fischer, er spielte Rollen in "Derrick" und "Tatort", gab den Imperator in Michael Herbigs Parodie "(T)Raumschiff Surprise", glänzte im ernsten Fach beispielsweise in "Die Manns" und spielte 1993 in Steven Spielbergs "Schindlers Liste" den Nazi Rudolf Höß, von 1940 bis 1943 Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz. Für Michael Hanekes mit dem Oscar prämierten Film "Liebe" synchronisierte er den französischen Darsteller Jean-Louis Trintignant.
Rehbergs andere Sphäre war das Theater: 1938 in Fürstenwalde bei Berlin geboren, absolvierte er in Essen seine Schauspielausbildung. Seine Berufslaufbahn begann an den Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, anschließend ging er von 1963 bis 1972 ans Bayerische Staatsschauspiel nach München. Rehberg war auch als Regisseur aktiv.
Der immens vielseitige Schauspieler starb bereits am Dienstagvormittag im Alter von 79 Jahren in Berlin, wie das Münchner Residenztheater am Donnerstag mitteilte. Dort war er in Mateja Kolezniks "Ödipus"-Inszenierung zu sehen. Rehberg spielte Teiresias, den blinden thebanischen Seher – am 28. Oktober hatte er seinen letzten Bühnenauftritt.
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