Passau
Antifa brüllt die AfD nieder

18.09.2017 | Stand 20.09.2023, 22:03 Uhr

Schnell schritten Bereitschafts-Polizisten ein, als zwei Antifa-Aktivisten in den gesperrten Bereich der AfD-Kundgebung eindrangen und Direktkandidat Robert Schregle bedrängten. − Foto: Jörg Schlegel

Null Bock auf Diskussion hatten Montagabend rund 40 Mitglieder der Antifa-Gruppierung: Mit Trillerpfeifen und lauten Sprechchören machte die "antifaschistische Aktion" eine Kundgebung der AfD beim Ludwigsplatz praktisch unmöglich. Mit Parolen wie "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda" oder einfach "Haut ab!" brüllten sie AfD-Direktkandidat Robert Schregle und Kreisvorsitzende Elke Brunner nieder. Der Chef des AfD-Ordnungsdiensts, Dr. Arnold Bölkow, kündigte eine Anzeige gegen den Einsatzleiter der Polizei an, weil der die Antifa gewähren ließ. Die Antifa habe ihre Gegenkundgebung nicht angemeldet, im Gegensatz zur AfD.

Nach 40 Minuten Redeversuchen vor der ehemaligen Filiale von "Beate Uhse" am Anfang der Bahnhofstraße schloss Brunner die Veranstaltung und forderte die 70 erschienen AfD-Anhänger auf, ihr zur CDU-Kundgebung im nahen Klostergarten zu folgen: "Vielleicht kann uns die Polizei dort besser schützen", meinte sie. Somit setzte sich ein skurriler Protestzug in Bewegung: Die AfD mit Bannern "Merkel muss weg" und "Sichere Grenzen – sichere Heimat" vorneweg und dahinter die trillernde Antifa. Dazwischen als Trennpuffer Bereitschafts-Polizisten.

Robert Schregle nahm sich nicht nur die zeitgleich sprechende Bundeskanzlerin vor ("Merkel verspielt unsere Zukunft"), sondern auch den Direktkandidat der CSU, Andreas Scheuer. Warum habe der nicht opponiert, als das Passauer Land von Hunderttausenden nicht identifizierten Personen "überrannt" wurden? Auch andere Aspekte des Flüchtlings-Themas beleuchtete er detailliert aus seiner Sicht.