Ering am Inn
Inklusion geglückt: Kleiner Wirbelwind im Klassenzimmer

07.07.2017 | Stand 20.09.2023, 1:44 Uhr

Wenn die siebenjährige Lena Huber lacht, dann muss man einfach mitlachen: In der Eringer Grundschule ist die Inklusion bestens geglückt. Davon sind Klassenleiterin Astrid Stadlbauer (hinten) und Maria Lohr vom Schulbegleitdienst der Malteser überzeugt. − Foto: Brodschelm

"Ich will singen. Bitte Maria, sing mit mir!" Die kleine Lena Huber schnappt sich gleich das Notenblatt und fängt an: "Ich und du, du und ich..." Schulbegleiterin Maria Lohr kniet sich hin und stimmt mit ein: "...dass wir beste Freunde sind." Es wird abgeklatscht und am Ende laut gelacht. "Das war schön." Lena fühlt sich wohl mit Maria. Das merkt man sofort.

Und sie fühlt sich wohl an der Eringer Grundschule. Das wird auch schnell deutlich. Denn hier gehen all ihre Freunde aus dem Kindergarten zur Schule, hier ist sie einfach daheim. Ein Down-Syndrom-Kind – das gab es noch nie an der kleinen Grundschule mit 63 Schülern. Seit Herbst 2016 geht die Siebenjährige in die erste Klasse – dank dem Malteser-Schulbegleitdienst und dem Bezirk Niederbayern.

"Ich bin Lenas Schatten", beschreibt Maria Lohr kurz und prägnant ihre Arbeit. "Ich sitz daneben, helf ihr zum Beispiel beim Schreiben, zeig ihr kleine Tricks, weil sie oft mit der Motorik Schwierigkeiten hat."

Lena unterbricht das Gespräch und würde am liebsten gleich nochmal singen. "Seit Lena bei uns ist, singen wir in der Klasse viel mehr", erzählt Astrid Stadlbauer lachend. Singend kann sie sich alles viel besser merken, davon ist auch ihre Mutter Claudia überzeugt.

Lena ist ein richtiger kleiner Wirbelwind. Nach dem Singen zeigt die Siebenjährige an der Tafel stolz, was sie heute gerechnet hat. Plus-Aufgaben, deren Ergebnisse sie mit Hilfe von bunten Fischen löst. "Rechnen mag sie gerade am liebsten", verrät Claudia Huber. Auch Schreiben und Lesen geht bereits wunderbar. Eines ihrer Lieblingsfächer ist Sport: "Sie ist richtig gut im Ballwerfen", verrät Maria Lohr.

Fazit nach fast einem Schuljahr: Inklusion geglückt – davon ist die Grundschule mit Schulleiterin Ursula Plinganser überzeugt. "Ich sehe es als Bereicherung für die ganze Schule", betont Plinganser. "Bei uns hat es super funktioniert, da wir eine kleine Schule sind mit einem engen Netzwerk."

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 8. Juli in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).