Aholming
246.000 Tiere geplant: Widerstand gegen Hähnchenmastbetrieb

10.10.2017 | Stand 19.09.2023, 21:55 Uhr

Millionen von Hähnchen sollen hier jährlich gezüchtet werden, wenn es nach der Brüterei Süd geht, die die Tabertshausener Farm kaufen will. − Foto: Archiv Schiller

Seit zwei Jahren steht die einst von Bayern-Ei betriebene Legehennenfarm in Tabertshausen leer. Bis zu 240.000 Tiere waren dort untergebracht. 2006 sorgte die unsachgemäße Entsorgung von Kot für eine Fliegenplage im Ort. Nach dem Salmonellen-Skandal von 2015 zieht sich das in Verruf geratene Unternehmen Bayern-Ei nun komplett aus Deutschland zurück. Dies betrifft auch die Hallen in Tabertshausen. Das Skandal-Unternehmen hat nun der Brüterei Süd das Gelände zum Kauf angeboten.

Und die Firma mit Hauptsitz in Regenstauf, die zur PHW-Gruppe (mit der Marke Wiesenhof) gehört, ist daran durchaus interessiert. Geschäftsführer Dr. Josef Bachmeier hat dem Aholminger Gemeinderat am Montagabend entsprechende Pläne vorgestellt. Und die sind durchaus problematisch, zumindest aus Sicht des Gemeinderates und der Anwohner.

Bachmeier stellte zwei Varianten vor, wenngleich von Anfang an ersichtlich war, welche der beiden er favorisierte. Nämlich diese: Er wolle in die Stallgebäude eine Zwischendecke einziehen, damit auf insgesamt rund 12.000 Quadratmetern 246.000 Tiere gehalten werden können (20 Hähnchen pro Quadratmeter). Die zweite Variante sieht ohne Zwischendecke die Hälfte der Tiere auf der Hälfte der Fläche vor.

Der Geschäftsführer betonte bei der Vorstellung der Pläne immer wieder, dass man "vernünftig" und "nicht gegen den Willen der Bürger arbeiten" wolle, ließ aber auch durchblicken, dass das Unternehmen zur Not auch gegen den Verlust der Privilegierung klagen und das Vorhaben vor Gericht durchsetzen werde. Eine Tatsache, die die Skepsis der Gemeinderäte nicht unbedingt linderte – auch wenn Bachmeier im Anschluss beteuerte, das Gesagte nicht so gemeint zu haben.

"Der Pohlmann (Geschäftsführer von Bayern-Ei, Anm. d. Red.) hat auch immer gesagt, er macht alles nach Vorschrift. Was da rausgekommen ist, haben wir ja gesehen", erinnerte sich Jürgen Tauer (FW). Partei-Kollegin Theresia Friedberger versuchte Josef Bachmeier die besondere Situation in Aholming und Tabertshausen bewusst zu machen: "Wir sind einfach ein gebranntes Kind, was diese Farm angeht."

Wie zwei Anwohner auf die Pläne reagierten und wie das weitere Vorgehen aussieht, erfahren Sie am Mittwoch, 11. Oktober, in Ihrer Osterhofener Zeitung.