Unterneukirchen
Kritik des Gewerbeverbandes – Bürgermeister Heindl räumt Fehler ein

25.10.2017 | Stand 20.09.2023, 2:59 Uhr

Kurt Blüml, Vorsitzender des Gewerbeverbandes Unterneukirchen, prangerte Günstlingswirtschaft in der Gemeinde an, so seine Einschätzung. − Foto: S. Gruber

Auch in einer Gemeinde, die so sehr wie Unterneukirchen geprägt ist von Gemeinsinn und guter Zusammenarbeit, ist nicht jeder jedem allezeit sympathisch. Durchaus können Interessen konkurrieren. Das musste Bürgermeister Georg Heindl bei der überaus gut besuchten Bürgerversammlung am Dienstagabend im Gasthaus Raspl erfahren. Dort wurde er von keinem Geringeren als dem Vorsitzenden des Gewerbeverbandes Unterneukirchen, Kurt Blüml, scharf angegriffen. Die Vorwürfe gingen so weit, dass Blüml ankündigte, der Gewerbeverband erwäge die Einschaltung der kommunalen Rechtsaufsicht.

Kurt Blüml konzentrierte sich auf drei Punkte: Verkauf von Gewerbegrund an einen Tankstellenbetreiber, den Dorfplatz und den Verkauf des alten Rathauses plus Grundstück für eine Wohnanlage am Dorfanger für etwa 30 Wohnungen.

"Warum werden 3000 Quadratmeter Gewerbegrund verkauft, verbrieft und danach erst wird der Gemeinderat informiert", fragte der Vorsitzende des Gewerbevereins. Dringender Handlungsbedarf habe nicht bestanden, die Zeit für das Erwirken eines Gemeinderatsbeschlusses sei vorhanden gewesen.

Bürgermeister Georg Heindl erinnerte daran, dass er seit 22 Jahren Bürgermeister von Unterneukirchen sei und zusammen mit den Gemeinderäten immer das örtliche Gewerbe unterstützt habe. Zur Vorgehensweise räumte der Bürgermeister ein, mit dem Verkauf des Gewerbegrundstücks an einen Tankstellenkonzern dem Gemeinderat vorgegriffen und einen Fehler gemacht zu haben. "Aber keinen rechtlichen Fehler, denn auf jedem Kaufvertrag steht der Vorbehalt, dass der Gemeinderat zustimmen muss."

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