Praktikable Lösung für alle muss gefunden werden

21.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:18 Uhr

Zu den Corona-Schutzmaßnahmen in Kitas: Meine Tochter (2) besucht eine Kindertagesstätte in Pfaffenhofen.

Sie zeigt keinerlei Krankheitssymptome und hat in der Kita einfach nur häufig geniest. Wir wurden daraufhin aufgefordert den Kinderarzt zu besuchen, um einen Coronatest zu machen. Aufgrund der aktuellen Situation im Landkreis dürfen Kinder mit leichten Symptomen die Einrichtung erst wieder besuchen, wenn wir einen negativen Coronatest vorweisen können oder das jeweilige Kind 48 Stunden symptomfrei ist.

Nun weigert sich der Kinderarzt einen Test bei leichten Anzeichen zu machen, da die Testkapazitäten sonst innerhalb weniger Tage aufgebraucht sind. Eine Gesundschreibung wird aber auch nicht ausgestellt. Die Ärztin hat wortwörtlich gesagt: "Da kommen wir sonst in Teufels Küche! " Nun sieht es so aus, dass meine Tochter nicht krank ist (kein Schnupfen oder Husten) und ich ein gesundes Kind zu Hause betreuen muss. Wie sieht es denn dann aus, wenn sie einmal Schnupfen hat? Bei Kleinkinder kommt das sehr häufig vor und kann sich unter Umständen einige Wochen ziehen. Wenn die Kinder erst wieder die Einrichtungen besuchen dürfen, wenn sie 48 Stunden keinerlei Symptome mehr aufweisen, müssen sie einige Wochen zu Hause betreut werden. Eine untragbare Situation!

Die Gebühren für eine solche Einrichtung sind auch nicht außer Acht zu lassen. Diese werden ja auch ohne Betreuung gerne von der Kommune genommen. Die Maßnahmen für Kindertagesstätten sind sehr übertrieben. Laut den Statistiken vom Landratsamt sind Kinder von 0 bis 4 Jahre kaum bis gar nicht positiv auf Corona getestet worden! Wieso dann diese Maßnahmen? Gesunde Kinder müssen unter Umständen wochenlang zu Hause betreut werden und deren Eltern bleiben der Arbeit fern. Wie soll denn so die Wirtschaft angekurbelt werden, wenn unnötig Arbeitskräfte fehlen? Es sind wieder einmal die ganz Kleinen, die am Ende auf der Strecke bleiben. Vielleicht sollte man aufhören die wichtigen Tests für unwichtige Fußballspieler zu vergeuden und dafür die Kinderärzte ausstatten!
Ich werden jeden Tag notieren, den meine Tochter wegen nicht ausreichender Testkapazitäten unnötig zu Hause bleiben muss und am Ende des Kitajahres eine Gebührenerstattung für diese Zeit fordern! Ich erhalte ja schließlich auch nicht die Leistung, für die ich bezahle.

Eventuell kann diese Situation bei der nächsthöheren Stelle zur Sprache gebracht werden. Das ist keine Dauerlösung! Die Kinder sind zu Hause und die Erzieher sitzen in leeren Kitas ihre Zeit ab. Es muss schnellstmöglich eine praktikable Lösung für alle gefunden werden.

Elizabeth Saumer, Pfaffenhofen