Zum Gipfel der Schönheit

02.12.2024 | Stand 02.12.2024, 8:00 Uhr |

Fast verschämt spitzt die Adelgundiskapelle hinter den Bäumen hervor. Dabei übertrumpft das Kirchlein sogar die große Nachbarin „Vierzehnheiligen“: 16 und nicht nur 14 Heilige sind auf der Empore zu sehen. − Foto: Garnweidner

Auf dem Staffelberg gibt es keine Einsamkeit. Zu beliebt ist dieses herausragende Ausflugsziel, zu einfach der Anstieg. Wer allerdings weitergehen und über den Alten Staffelberg bis Vierzehnheiligen wandern möchte, kann sich über längere Streckenabschnitte auf etwas mehr Ruhe und sogar gewisse alpine Herausforderungen einstellen. Auf keinen Fall wird es nur einen Augenblick langweilig auf dieser schönen Wanderung, die im Örtchen Romansthal beginnt und nach insgesamt elfeinhalb zurückgelegten Kilometern dort auch wieder endet. Wer zwischendrin übermenschliche Kräfte um sich herum wahrnimmt, ist ganz im Einklang mit unseren Vorfahren, die hier mitten im Staffelberg eine drachenbewehrte Höhle wähnten.
Der Aufstieg ist so eindeutig beschildert und viel begangen, dass man ihn nicht verfehlen kann. Die Gipfelhochfläche des Staffelbergs erreicht man schon nach weniger als einer halben Stunde Aufstiegszeit und stößt zuerst zur Kirche Sankt Adelgundis und der Klause. Von dort bummelt man auf dem äußeren Weg zum höchsten Punkt hinauf, wo es etliche aussichtsreiche Felsenkanzeln gibt. Wer Mut hat, kann bis zu den Abbrüchen mit großartigen Ausblicken auf das Maintal gehen und sich nebenbei auch noch für ein eindrucksvolles Foto in Pose werfen.
Das war’s aber noch nicht, denn es warten noch ein weiter Weg und verschiedene Attraktionen auf uns. Wir folgen dem Wanderweg nun um die Gipfelhochfläche herum, um hinter dem letzten Kreuz bei einer Rastbank rechts abzubiegen, wo ein steiler, teils etwas felsiger Pfad abfällt. Er stößt im Wald zu einer Verzweigung, an der man dem Wegweiser zum „Himmelsteich“ folgt. Der Himmelsteich war eine keltische Zisterne, in der das Regenwasser gesammelt worden ist, um das Vieh zu tränken. Heute erinnert nur noch eine Senke an das einstige Wasserreservoir.
Durch Wald und über Wiesen gehen wir nun in der gleichen Richtung weiter und auf den deutlich sichtbaren Spitzberg zu. Irgendwo in dieser Gegend muss sich die folgende Geschichte zugetragen haben.
Zu Zeiten, als die Menschen noch an magische Wesen und mystische Kräfte glaubten, lebte ein Furcht erregender Drache in einer tiefen Höhle mitten im Staffelberg. Er war riesig, hatte glänzend schuppige Haut und glühende Augen, so groß wie Wagenräder. Die Angst vor ihm war übermächtig und im Volk tief verwurzelt.
Die besondere Aufgabe des Drachens beinhaltete die Bewachung eines Schatzes, der angeblich aus Goldmünzen und funkelnden Juwelen bestand. Niemand wusste zwar Genaueres über diese Kostbarkeiten, aber sie waren dennoch begehrt. Viele Ritter und Krieger hatten im Sinn, über den Drachen zu triumphieren und den Schatz zu erobern. Nicht einer der tapferen Beutejäger kehrte je zurück. Die Höhle mit dem Drachen blieb unberührt, und die Angst der Dorfbewohner vor dem Ungeheuer wuchs mit jedem gescheiterten Versuch.

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