Tegernsee
Vom Tegernsee hinaus in die Welt

09.09.2024 | Stand 09.09.2024, 8:00 Uhr |

Stefanie Scharold-Klembetsani mit ihren rund 1,70 Meter großen und bis zu 170 Kilogramm schweren Fröschen. − Foto: Marion Brucker

Stefanie Scharold-Klembetsani lugt hinter einem blauen Frosch hervor. Das Tier mit seinem ausladenden Körper verdeckt die 1,60 Meter große 65-Jährige trotz ihrer hochgesteckten braunen Haare und der baumelnden Ohrringe. Mit seinem breiten halb geöffneten Maul strahlt der Frosch seine Erschafferin an. „Wenn der Mund fertig ist, um mich anzulachen, sind sie alle meine Lieblinge“, sagt Stefanie Scharold-Klembetsani. Der blaue ist ein Ausnahmefrosch in ihrer Sammlung – einfarbig. In der Regel haben sie mindestens zwei Farben oder sind kunterbunt. So wie der Frosch rechts vom blauen, auf dessen rosafarbenem Körper ein blau-gelb-rosa Band verläuft. Er blickt mit einem rosafarbenen und grün-gelben Auge fröhlich die Passanten an, wenn sie von einer Wanderung vom Prinzenweg entlang des Alpbachs auf der Waldschmidtstraße ins Tal kommen. „Manchmal fotografieren sie die Frösche oder küssen sie“, erzählt die Künstlerin. Oder sie verlieben sich wie ihre Erschafferin in die Tiere und nehmen eines mit nach Hause.
Rund 50 Frösche hat Stefanie Scharold-Klembetsani in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten an begeisterte Entdecker der Tiere aus ihrem Garten verkauft. Aber nicht die großen. „Die gebe ich nicht her. Die sind eine feste Institution“, betont sie. Mit ihren rund 160 bis 170 Kilogramm können sie nur mit einem Hebekran bewegt und auf einem 7,5-Tonner transportiert werden. „Sie haben ein Gewicht ohne Ende“, sagt die Künstlerin. Deshalb baut sie diese auf Paletten im Garten auf, so dass sie transportfähig sind. In den großen Fröschen stecken sehr viel Gips sowie Styropor vom Recyclinghof und als Überzug Glasfasern. Vor Jahren hat sie diese auf mehrere Ausstellungen geschleppt, darunter nach Rottach-Egern, Gmund am Tegernsee und in einen Hotelgarten in Forchheim. Wann genau, daran kann sie sich nicht mehr erinnern. „Ich bleibe so ein bisschen im Verborgenen und gehe nicht ganz so in die Öffentlichkeit, weil, wenn man unter Druck kommt und vieles machen muss und davon leben möchte, die Kreativität verloren geht“, meint die gelernte Apothekenhelferin, die zuletzt im Werkschutz gearbeitet hat. Sie mache Frösche, wenn sie Muse habe oder wenn sie einen Auftrag bekomme. Ansonsten malt sie auch Bilder mit Buntstift auf Holz wie Zebras von hinten. Zwei davon prangen auf einer Holzplatte im Hof zwischen den zwei Türen ihrer Werkstatt. Davor sitzt einer ihrer fünf großen Frösche.
Ihre ersten Frösche hat sie vor rund 25 Jahren aus Keramik in Aufbautechnik kreiert und dafür einen Kurs in München besucht. Sie sitzen in Regalen im Haus ihrer Urgroßeltern, in dem sie gemeinsam mit ihrem Mann im Erdgeschoss und ihr 15 Jahre jüngerer Bruder im ersten Stock lebt. Während ihr Mann sie immer „machen lassen hat“, hätten ihre mittlerweile verstorbene Großmutter und Mutter den Kopf geschüttelt. „Ich bin überrascht, dass das hier so geworden ist“, sagt sie über ihren Garten mit den Figuren.

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