Schönau am Königssee
Messer mit Stil

05.08.2024 | Stand 05.08.2024, 8:00 Uhr |

Die Funken sprühen bei der Arbeit, wenn Rob einen Rohling in Form bringt. Es riecht nach heißem Metall, scharf und fast beißend, begleitet von einer rauchigen Note. Atemschutz ist Pflicht. − Foto: Kilian Pfeiffer

Im kleinen Holzverschlag hinter dem Haus erhellt der Funkenflug den nur wenige Quadratmeter großen Zufluchtsort von Robert Eberle, auch bekannt als Rob. Eberle ist Messermacher. Das Handwerk ist sein Ausgleich zum Berufsalltag. Das Hobby schafft ihm innere Freiheit − und anderen eine riesige Freude. Messer sind Lebensbegleiter und so manches Mal auch ein Geschenk für einen Lebensretter.
Robert Eberle empfängt mit Mütze und der Frage, ob ein Kaffee am frühen Morgen denn erwünscht sei. Rob stammt aus Geisenfeld, in der Nähe von Ingolstadt, und gerade eben hat er ein bisschen Freiraum. Den Schichtdienst tritt er erst später an. Er arbeitet hauptberuflich in einer Einrichtung für übergewichtige Jugendliche in Bischofswiesen.

Die Sache mit den Messern verfolgt ihn schon ein ganzes Leben. „Ich war der, der öfter draußen war als drinnen“, sagt er. Eben mehr der Typ am Lagerfeuer. Das Messer gehörte in jedem Fall dazu. „Ein Taschenmesser kann man immer brauchen“, sagt der 42-Jährige. Der eine schnitzt damit, der andere öffnet ein Paket. Robert Eberle weiß: Messer sind im alltäglichen Gebrauch dienliche Werkzeuge.
Warum das Messer heutzutage einen besonderen Stellenwert im Leben des Wahl-Schönauers spielt, hat einen Grund: Mit 20 Jahren begann er mit Kampfsport, 13 Jahre dann intensiv. Kampfsport gehörte einfach dazu. Drei- bis viermal die Woche Training: Das war ein guter Ausgleich für den studierten Pädagogen. Eine Verletzung am Rücken beendete jedoch den sportlichen Traum. Der Ausgleich war weg. Ebenso die Perspektive.
Heute arbeitet Messer-Rob in seiner kleinen Werkstatt und fühlt sich damit prächtig. Vor sechs Jahren startete er sein spezielles Hobby, bei dem die handwerklichen Fähigkeiten nicht zu vernachlässigen sind. „Ich habe schon immer an meiner Vespa und den Motorrädern geschraubt“, sagt der Mann mit dem Vollbart und der weichen Stimme.
Im Mittelpunkt steht Robert Eberle gar nicht gern. Lieber in der Werkstatt. Dort lagert der Stahl für die Messer und all die „Bertis“. Bertis sind eine Selbstkreation des bayerischen Messermachers. Kleine, handliche Werkzeuge mit lederner, selbstkreierter Messerscheide. Sein Design, seine Kunst, die Griffgestaltung inklusive.
Mit den wenige Zentimeter langen Bertis hat sich Robert Eberle in der durchaus gar nicht kleinen so genannten „EDC“-Messerszene einen Namen gemacht. „EDC“ steht für „Every Day Carry“ − Messer für den alltäglichen Gebrauch. Auf Instagram ist er mit seinen Messern aus Stahl sehr aktiv. Die, die ihm folgen, stammen von überall her. Selbst aus Amerika hat er Anhänger.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Altbayerischen Heimatpost

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