Flügge werden

15.05.2023 | Stand 15.05.2023, 8:00 Uhr

Sicher und geborgen dürfen sich die jungen Habichtskauze fühlen. Ihre Eltern wachen mit Argusaugen über den Nachwuchs und verteidigen die flauschigen Kleinen notfalls auch mit Angriffen. −Foto: Brigitte Werle

Wattebäuschchen ähnlich sitzen junge Käuze und Eulen auf Bäumen. Am ehesten hat man die Chance, auf kleine Waldkäuze zu treffen, denn die gedrungenen Eulen mit dem runden Kopf ziehen selbst in Großstädten ihren Nachwuchs groß. Wenn sie aus dem Nest klettern, können sie noch nicht fliegen. Sie hüpfen aus der Baumhöhle und landen entweder auf einem Ast oder auf dem Erdboden. Geschieht letzteres, kraxeln die pummeligen Vögel mit Hilfe ihres Schnabels und der Krallen auf den nächsten Baum. Dort sitzen die „Ästlinge“ dann aufrecht wie die Orgelpfeifen und warten auf Futter. Allerliebst sehen sie aus mit ihrem weichen, hellgelblich-braunen Gefieder, das eine dunkle Querbänderung trägt. Ihre schwarzbraunen Augen nehmen jede Bewegung wahr. Die Kleinen verrenken sich fast den Hals, um ja alles sehen zu können.
Genauso wie Waldkauzbabys werden junge Habichtskäuze von ihren Eltern vehement verteidigt. Die Altvögel fliegen sogar Angriffe, wenn sie ihren Nachwuchs bedroht sehen. Verlassen die Jungen im Alter von etwa 35 Tagen die Bruthöhle, tragen sie ein grau- oder graubraunes Dunenkleid mit dichter, weißer Querbänderung.
Waldohreulen leben in Feldgehölzen oder am Waldrand. Ihre vier bis fünf Jungen kommen in einem alten Krähen- oder Greifvogelnest zur Welt. Im Alter von drei Wochen werden die Kleinen unternehmungslustig. Sie kehren dem Nestbereich den Rücken und klettern flügelschlagend und sich mit dem Schnabel einhakend auf Büschen und Bäumen umher. Ihre charakteristischen Federohren lassen sich bereits beim hellgrau-braunen Nachwuchs mit seiner schwarzen Gesichtsmaske erkennen. Fühlen sich die Jungen bedroht, schlagen sie mit den Flügeln ein Rad und sehen damit viel größer aus. Außerdem fauchen sie und knappen mit dem Schnabel.

Bei vielen Vogelarten kommt der Nachwuchs als Nesthocker zur Welt. Blind, nackt und hilflos sind die Kleinen auf die Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Doch mit dem richtigen Futter gewinnen die Nestlinge zusehends an Gewicht.

Sehr eng geht es bei den Blaumeisen zu. Bis zu zehn oder zwölf Junge können sich eine Nisthöhle teilen. Ist zu wenig Platz, fliegen sie ein paar Tage früher aus. Sie sitzen dann, oft nebeneinander, auf einem Zweig oder auf dem Boden und lassen sich von den Eltern füttern. Meist verhalten sich die Vögelchen sehr zutraulich und zeigen keine Angst vor uns Menschen. Ein besonders vorwitziges Meisenkind in unserem Garten hat sogar versucht, in das Ärmelloch einer Weste zu klettern.
Dicht zusammengepfercht sitzen auch die Rauchschwalben zu viert oder gar zu sechst in einem halbschalenförmigen Schlammnest. Beim Ausfliegen tragen sie noch einen Rest ihres Flaumkleides auf dem Kopf. Nachdem sie ihr Nest verlassen haben, werden sie von den Eltern noch weitergefüttert.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Altbayerischen Heimatpost.