Fredl Fesl zählte zu den Großen seiner Zunft. Seine Jodelparodien und urkomischen Lieder sind unvergessen − auch wenn er schon seit vielen Jahren nicht mehr auf der Bühne stand. Seine Parkinson-Erkrankung ließ das nicht mehr zu. Am 25. Juni schloss er daheim in Pleiskirchen für immer seine Augen und seine Ehefrau Monika bezeichnete den Tod als „Erlösung“ für ihren Mann. Am 7. Juli wäre der große, bayerische Humorist, Volkssänger und Kraftmensch 77 Jahre alt geworden.
Seit 25 Jahren kämpfte Fesl mit den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung, 2006, kurz vor seinem 60. Geburtstag, war er unfreiwillig in den Ruhestand gegangen. Zusammen mit seiner Frau lebte der Liedermacher seit den 1990er Jahren idyllisch auf einem Einödhof „Häuslaign “ im Landkreis Altötting. „Es ist schon sehr hart, in all seinen Fähigkeiten und Dingen, die man gern gemacht hat, durch die Krankheit so eingeschränkt zu werden“, hatte Fesl kurz vor seinem 75. Geburtstag per E-Mail geschrieben. Ein Interview führte er damals lieber schriftlich, weil er da mehr Ruhe hatte, um die Antworten zu formulieren. Er konnte zu dieser Zeit nicht mehr so schlagfertig im Gespräch reagieren, aber seinen Humor hatte er nicht verloren: „Schon als Kind hab ich mir die Lebensfreude nicht nehmen lassen. Meine Devise war: Schimpfen tut nicht weh und hauen dauert nicht lang.“
Interesse an der Kleinkunstszene hatte er nach wie vor. Er schaue sich so ziemlich alles an Kabarett und Comedy im Fernsehen an: „Ich hab’ ja Zeit.“ Bei Martina Schwarzmann und Helmut A. Binser fühlte er sich schon sehr gut unterhalten. Und ihm gefiel auch Andreas Hofmeir, „der Tuba spielende Kabarettist oder besser: der kabarettistische Tuba-Professor“. Und es gäbe noch so viele; mehr, als ihm spontan einfielen. Und ja, er erkenn doch in manchen Darbietungen seinen Einfluss. Für ihn selbst jedoch gelte: „Ein kranker Vogel singt nicht. Ich bin nicht mehr sehr kreativ.“
Die Einschränkungen bezog er nach eigenen Worten nicht speziell auf die Bühnenauftritte und das Musikmachen, sondern auf alles andere auch. Das Fischen, Darten und Schwammerlsuchen zum Beispiel. Er sei aber froh, jeden Tag aufstehen und sich mit dem Rollator im und um das Haus bewegen zu können. Für Freude und Abwechslung sorgten Besuche, insbesondere seiner Tochter und der Enkel. Auch wenn Fredl Fesl musikalisch schon seit Langem nicht mehr aktiv sein konnte, ist er dennoch bis heute ein Begriff − oder besser gesagt: Kult. Wer kennt nicht seine Reime wie „Ein Pferd hat vier Beiner, an jeder Ecke einer, drei Beiner hätt‘, umfallen tät.“ Der Mann mit den nackenlangen Haaren, dem Vollbart und der Gitarre in der Hand war seit den 70er Jahren auf Kleinkunst- und Kabarettbühnen des Landes unterwegs und amüsierte die Zuschauer mit aberwitzigem, trockenem Humor, haarsträubenden Reimen und schrägen Jodlern. Allein bei seinen Hinführungen zum nächsten Lied bog sich das Publikum vor Lachen.
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