Die kleine Hausapotheke

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 8:00 Uhr

Aus dem purpurroten Saft der Beeren lässt sich auch Gelee oder sogar ein Likörchen zubereiten. Gerb- und Mineralstoffe sowie Flavonoide sind nur einige Wirkstoffe, die der Holler zu bieten hat. − Foto: Werle

Der Schwarze Holunder, im Volksmund Holler, Dolder oder Musflieder genannt, zählt zu den ältesten Volksheilpflanzen. Zahlreiche Mythen und Sagen ranken sich um dieses Geißblattgewächs. In der Mythologie steht der Schwarze Holunder für den Tod und die Wiedergeburt. Er gilt als Fruchtbarkeitszeichen.

Bei den Germanen wurde der Holler als heiliger Strauch verehrt und es war ein schwerer Frevel, einen Holunderbaum zu fällen. Nur Witwen und Kindern war das erlaubt. Selbst in der Bibel findet der Holunder Erwähnung. So sollen die Wiege und das Kreuz Christi aus Holunderholz gefertigt worden sein. Judas soll sich an einem Holunderbaum erhängt haben. Bei den Kelten stand der Holler als Sinnbild für ewiges Leben, denn im Winter scheint er tot, im Frühjahr erwacht er jedoch wieder zu neuem Leben. Der Holunder hat also die Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigt. Nun wurde der Schwarze Holunder vom Naturheilverein Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2024 gekürt.
Der Holler wächst entweder als Strauch oder Baum und erreicht eine Höhe zwischen drei und sieben Metern. Er zeigt eine dicht belaubte Krone mit aufrechten oder bogig nach außen überhängenden Ästen und Zweigen. Knorrig, verdreht oder gekrümmt ist sein Stamm. Die graubraune, raue Rinde weist meistens tiefe Längsfurchen auf.

Lange vor der Blüte erscheinen die oberseits mattgrünen und unterseits hellgrünen, langgestielten Blätter. Zerreibt man sie , entsteht ein eigenartiger, etwas unangenehmer Geruch. Entlang von Gewässerufern und Hohlwegen, in Schluchten, auf Lichtungen und Kahlschlägen, in Hecken und Feldgehölzen oder an Waldrändern und in Gärten gedeiht dieser dekorative Wildstrauch.
Besonders prächtig wirkt der Schwarze Holunder zur Blütezeit im Mai und Juni. Dann zeigen sich seine schirmartigen, flach ausgebreiteten Blütenrispen, die einen Durchmesser von 20 Zentimeter haben können und am Ende der Stängel angeordnet sind. Die cremeweißen Blüten entwickeln einen intensiven, angenehmen Duft. Sirup oder Gelee lassen sich aus den Blüten zubereiten und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch die Hollerkiachal schmecken ganz hervorragend.

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