Der Rudelchef kann auch weiblich sein

07.11.2022 | Stand 16.11.2022, 13:46 Uhr

Etwa sechs Monate lang dürfen die Welpen ihre Kinderstube genießen. Foto: Brigitte Werle

Als Kind kannte ich den Wolf nur als Bösewicht, der die Großmutter von Rotkäppchen und die kleinen Geißlein auf dem Gewissen hat. Meister Isegrim kommt in unseren Märchen, Fabeln und Erzählungen meistens nicht gut weg. Es gibt aber auch andere Geschichten über den Wolf. In der Sage über die Gründung Roms ist es eine Wölfin, die Romulus und Remus säugt. Und der kleine Mogli aus dem Dschungelbuch wird ebenfalls von einer Wolfsfamilie aufgezogen. Auch in einer Zeit, in der die Wölfe wieder nach Bayern zurückkehren, sind die Menschen geteilter Meinung über das Zusammenleben mit ihnen. Manche von uns heißen die Tiere herzlich willkommen, andere wiederum würden sie liebend gerne vertreiben oder sogar abschießen.

Wölfe kommen in Europa, Asien und Nordamerika vor. Sie bewohnen weite, offene Landschaften, Halbwüsten und Moore genauso wie die Tundra, große Waldgebiete oder bergige Regionen. Ihre Körpergröße und Fellfarbe ist dem jeweiligen Lebensraum angepasst. Die kräftigsten Wölfe leben im hohen Norden. In ihrem südlichen Verbreitungsgebiet bleiben sie schwächer und kleiner.
Wölfe leben in Rudeln und besitzen einen ausgeprägten Familiensinn. Allerdings wird eine strenge Randordnung eingehalten, damit das Zusammenleben funktioniert. Rangordnungskämpfe werden nach Geschlechtern getrennt ausgetragen. Nur die ranghöchsten Tiere kommen zur Fortpflanzung. Anführer eines Rudels kann sowohl ein Wolf als auch eine Wölfin sein. Das Leittier darf keine Schwäche zeigen, sonst beansprucht das nächsthöhere Tier die Führungsposition. Der Blick, die Stellung der Ohren oder die Haltung des Schwanzes informieren über die Stimmungslage eines Wolfes.

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