Franziskus wurde um 1181 in Assisi (Italien) geboren. Sein Vater Pietro Bernadone, ein reicher Tuchhändler, dachte, dass der Sohn in seine Fußstapfen treten sollte. 1202 nahm Franziskus am Krieg zwischen Assisi und Perugia teil, geriet in Gefangenschaft und wurde krank. Zweifel über sein weiteres Leben erfüllten ihn. Er zog sich häufig zum Gebet zurück, um den Willen Gottes zu erfragen. Mit 24 Jahren erlebte Franziskus eine Bekehrung und entschied sich für ein Leben in Armut und Verzicht. Durch seinen frommen Gesinnungswandel geriet er in Konflikt mit seinem Vater.
Franziskus wirkte vorbildhaft und zog bald gleichgesinnte Gefährten in seinen Bann. 1223 verfasste Franziskus die noch heute gültige Ordensregel der Franziskaner. Er starb 1226 und wurde zunächst in der kleinen Kirche San Georgio in Assisi beigesetzt. 1230 erfolgt die Übertragung seiner Gebeine in die Basilika San Francesco.
Im Winter 1224 lag Franz von Assisi krank in einer ärmlichen Hütte beim Kloster Damiano. Mit 42 Jahren fühlte er, dass er dem Tod nahe war. Er verfasste eine Art Testament, das im italienischen Original des 13. Jahrhunderts „Cantico delle Creature“ (Loblied der Geschöpfe) heißt, aber bei uns häufig „Sonnengesang“ nach den ersten Versen genannt wird. Franziskus preist Gott in lyrischen Formulierungen für alles, was dieser im Himmel und auf Erden geschaffen hat. Die Sonne (italienisch, männlich, il sole) wird als „Bruder“ angesprochen, dementsprechend der Mond (italienisch, weiblich, la luna) als „Schwester“. Die Anrufung laudato si bedeutet „gelobt seist du …“ Franziskus lobt Gott für alle Kräuter und Blumen: „Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das Du Deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.“ Selbst für den leiblichen Tod findet Franziskus anerkennende Worte, eröffnet er doch den Zugang zum ewigen Leben. In den letzten Zeilen des Sonnengesangs weist Franziskus darauf hin, dass Duldsamkeit und Friedfertigkeit zu innerer Glückseligkeit führen: „Gelobt seist Du, mein Herr für jene, die verzeihen um Deiner Liebe willen und Krankheit und Not ertragen. Selig, die ausharren in Frieden, denn Du, Höchster, wirst sie einst krönen.“
In heutigen Ohren mögen manche Verse aus dem Sonnengesang naiv klingen. Recht hat Franz von Assisi aber mit dem Gedanken, dass wir uns von der Schöpfung abwenden, dass wir die ursprüngliche Natur immer weniger wahrnehmen, dass wir sie nach unseren Vorstellungen umbauen und dabei zerstören. Franziskus hat die Bedeutung der Natur betont und lebte im Einklang mit ihr. 1979 erklärte Papst Johannes Paul II. Franziskus zum „himmlischen Patron des Natur- und Umweltschutzes“.
Die Botschaft von Franziskus ist heute so aktuell wie im 13. Jahrhundert, in mancher Hinsicht sogar noch aktueller. Obwohl viel von Nachhaltigkeit die Rede ist, wird doch weiterhin in großem Stil die Erde ausgebeutet.
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