Pfarrer Claus Ebeling aus der fränkischen Gemeinde Lichtenau im Landkreis Ansbach ist einfach glücklich: Nach mehr als drei Jahren intensiver Arbeit ist die „Fränggische Bibl“ diesen Herbst im Friedrich Pustet Verlag erschienen. „Das Neue Tesdamend − Mid Bilder aus Franggn“ ist Pfarrer Eberlings ganzer Stolz. Zugegeben, a weng anders als das Original klingt das schon, was auf den insgesamt 576 Seiten so zu lesen ist. So geht es gleich zu Beginn los mit: „Di Goude Nachrichd wäis der Maddäus aaf-gschriebm hod“, besser auch bekannt als das Evangelium des Matthäus.
Rund 120 freiwillige Helfer im Alter zwischen 20 und 90 Jahren aus allen Teilen Frankens arbeiteten fleißig an der Übersetzung der Bibel in die regional ganz unterschiedlich gefärbten fränkischen Dialekte. Angestoßen vom Verein „MundArt in der Kirche e.V.“, der sich schon seit vielen Jahren für den Erhalt und vor allem das Weitertragen der heimischen Dialekte einsetzt, entstand die Idee für eine „Fränggische Bibl“. „Den Verein gibt es seit mehr als 30 Jahren, im Laufe der Zeit sind viele Texte in Mundart entstanden, aber auch Psalmen und einige Lieder“, erklärt Pfarrer Ebeling in einem sehr schönen, melodisch klingendem Mittelfränkisch.
„Fränkische Psalter − Psalmen und Lieder in Mundart − As fränggische Gesangsbuch“ erschien erstmalig 2018, 2020 folgte Band 2. In Band 1 befinden sich 23 biblische Psalmen und 14 Lieder in fränkischer Mundart, 22 neue Psalmen füllen den zweiten Band. Viele der veröffentlichten Gesangsstücke sind Weihnachtslieder: „A weng was fürs Herz.“ Das Gesangsbuch mit seinem kunstvollen Rahmen und seiner mittelalterlichen Psalter-Handschrift ist ein richtiges Kunstwerk, „es sollte etwas Wertvolles sein, das man gern zur Hand nimmt und durchblättert“.
Von da an war es also nicht mehr weit her mit einer neuen Idee und so war man sich schnell einig: „Jetzt brauchen wir eigentlich nur noch eine fränkische Bibel.“ Also startete der Verein in Zusammenarbeit mit dem engagierten Pfarrer 2021 einen Aufruf, auf den sich sogleich zahlreiche interessierte Übersetzerinnen und Übersetzer meldeten: „Wir hatten durch unser Gesangsbuch schon ein wenig an Bekanntheit erreicht, daher haben wir ziemlich viel Zuspruch erhalten und die Leute waren sofort Feuer und Flamme für unsere Idee.“ Besonders in den in Mundart abgehaltenen Gottesdiensten von Pfarrer Ebeling sind es die fröhlich klingenden Lieder, die den Menschen im Gedächtnis bleiben. Neben den übersetzten Texten findet man in der fränkischen Bibel auch eine große Anzahl an Bildern aus heimischen Kirchen, Kapellen, Klöstern, Gemeinde- und Tagungshäusern. Diese zeigen eindrucksvoll unzählige Bibelszenen, welche der Franken-Bibel gekonnt ihren letzten Schliff verleihen. Rund 15 Künstler und Hobbyfotografen waren hierfür tätig.
Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Altbayerischen Heimatpost
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