Gebissen von einer womöglich giftigen Schlange: Die Chance, dass dieser Alptraum wahr wird, ist zwar gering. Passiert es aber doch, ist jeder Hinweis auf die Schlangenart wertvoll.
Rund 2,7 Millionen Menschen werden weltweit jährlich von einer Giftschlange gebissen, etwa 140.000 von ihnen sterben an den Folgen. Das schätzt das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf (CRM). „Die tatsächlichen Zahlen liegen jedoch sicherlich deutlich höher“, sagt der Toxikologe Dietrich Mebs. Denn in abgelegenen oder von Kriegen betroffenen Gebieten würden Schlangenbisse oft nicht registriert. Meist sind ärmeren Bevölkerungsgruppen, die oft barfuß unterwegs sind, von Schlangenbissen betroffen.
Mediziner vor Ort kennen sich mit Schlangen aus
Doch auch Touristinnen und Touristen können unschöne Begegnungen mit Schlangen passieren, etwa dann, wenn sie sich an die Tiere heranschleichen und die sich bedrängt fühlen. Damit ein Biss dann möglichst gut behandelt werden kann, müssen die Ärztinnen und Ärzte wissen, welches Tier genau da zugebissen hat. Denn Schlangengift ist nicht gleich Schlangengift.
Sollte man nach einem Schlangenbiss also ein Foto von dem Reptil machen? „Das würde natürlich helfen“, sagt Tropenmediziner Tomas Jelinek. „Aber vermutlich ist das Tier weg, bevor Sie Ihr Handy gezückt haben.“ Und natürlich sitzt der Schreck erst einmal so tief, dass man anderes im Kopf hat.
Kleiner Trost: „Wenn Sie es nach einem Biss zu einem Arzt schaffen, wissen die meisten Mediziner vor Ort sehr wohl, welche Giftschlangen bei ihnen am meisten verbreitet sind“, so Jelinek. Was auch schon entscheidend helfen kann: sich das Aussehen – Größe, Farbe, Musterung – der Schlange einzuprägen.
© dpa-infocom, dpa:240811-930-200669/1
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