Zeigt der Hund nicht mehr an, wenn er mal muss? Findet die Katze das Katzenklo nicht mehr? Dann können Anzeichen für Demenz sein. Was das demente Tier jetzt braucht.
Die Diagnose Demenz kann eine ganze kleine Welt auf den Kopf stellen. Nicht nur menschliche Familienmitglieder brauchen dann Unterstützung, sondern auch tierische. Demenz ist eine altersbedingte Krankheit, und da auch Tiere „immer älter werden, besteht auch bei Hunden und Katzen die Gefahr, daran zu erkranken“, sagt Dr. Sabrina Karl, Verhaltensbiologin bei der Tierschutzstiftung Vier Pfoten. Aber woran erkennt man, dass der Hund oder die Katze Demenz hat und wie hilft man dem geliebten Vierbeiner?
Auf Anzeichen von Demenz bei Haustieren achten
Tiere können nicht einfach mitteilen, wie es ihnen geht. Deshalb muss man auf kleine Anzeichen achten, vor allem wenn das Tier in die Jahre gekommen ist, so Verhaltensbiologin Karl. Demenz entwickelt sich schleichend. Am Anfang treten vielleicht Stimmungsschwankungen auf oder das Tier ist nicht mehr so aktiv wie vorher oder nicht mehr so wild auf Futter.
Typische Anzeichen für die Erkrankung sind unter anderem Desorientierung und verwirrt wirkendes Verhalten. Möglich sind auch ein verändertes Sozialverhalten mit anderen Vierbeinern oder menschlichen Bezugspersonen oder ein veränderter Schlaf-Wachzyklus. Ein Beispiel: „Der Hund ist plötzlich in der Nacht sehr aktiv, zieht sich aber tagsüber immer stärker zurück.“
Wer Verhaltensveränderungen jeglicher Art bei seinem Hund oder seiner Katze feststellt, sollte sie ernst nehmen und einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen. Und das auch, damit andere mögliche körperliche und medizinische Ursachen ausgeschlossen werden können.
So hilft man einem Tier mit Demenz
Nicht nur für das Tier bedeutet eine Demenzerkrankung Veränderung. Auch die Halterinnen und Halter müssen sich auf die veränderten Bedürfnisse des Vierbeiners einstellen. In erster Linie braucht ein dementes Tier ein vertrautes Umfeld. Die Wohnung sollte möglichst nicht verändert werden. Es besteht die Gefahr, das Tier unnötig zu verwirren. „Stabilität und Vertrautheit sind wichtig“, sagt Sabrina Karl. Damit das Tier aktiv bleibt, kann man neue Spazierwegrouten oder kleine Suchspiele ausprobieren - das regt auch die Gehirntätigkeit an.
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