Schaurig schöne Orte in Deutschland

23.10.2020 | Stand 23.10.2020, 20:00 Uhr

Morbider Charme: Der Spreepark im Berliner Stadtteil Treptow, angelegt zu DDR-Zeiten, verrottet heute langsam vor sich hin.

Düstere Orte mit Gruselfaktor gibt es auch hierzulande – von der Ostsee bis nach Oberbayern.

Wo gruselt es sich in Deutschland besonders gut? Das wollte die Kurzreise-Plattform Travelcircus wissen und hat 13 düstere Orte in Deutschland zusammengestellt. Gewinner der schaurigen Hitparade ist die deutsche Hauptstadt – Berlin und sein Umland ist gleich dreimal im Gruselranking vertreten.

Auf dem Teufelsberg im Westen der Stadt finden sich die Überreste einer US-amerikanischen Abhörstation aus dem Kalten Krieg, die in der Dämmerung besonders verwaist wirken. Ein weiterer verlassener Ort mit Gruselfaktor ist der Spreepark im Stadtteil Treptow. Der stillgelegte Freizeitpark aus DDR-Zeiten verrottet langsam vor sich hin. Morbiden Charme strahlen auch die Beelitz-Heilstätten südlich der Hauptstadt aus. Die einstige Tuberkulose-Klinik, bei ihrer Eröffnung 1902 die modernste Heilanstalt Europas, ist heute ein "lost place" und dient immer wieder als Filmkulisse.

An der Ostsee gibt es eine Halbinsel, deren Zutritt lange verboten war und die heute nur in Gruppen besichtigt werden kann. Wustrow wurde zunächst von Hitler, später von der Roten Armee militärisch genutzt, zerfallene Wohnruinen, Stacheldraht und Relikte aus Kriegszeiten erinnern daran. Ebenfalls an der Ostsee, bei Nienhagen, gibt es einen Gespensterwald. Nebel und Mondlicht verwandeln die knorrigen, von der Meeresluft gezeichneten Bäume in eine unheimliche Landschaft.

Im Süden der Republik haben die Experten von Travelcircus eine Spukkapelle bei Weilheim ausgemacht. Die Pollingsrieder Kapelle wurde mitten im Wald erbaut. Pestopfer warf man früher dort in Brunnen, besagt die Legende. Bis heute gebe es in der Nähe der Kapelle fünf Brunnen, die angeblich ein Pentagramm bilden.

Nicht mit rechten Dingen zugehen soll es auch in einer Geistervilla in Köln. Das Haus Fühlingen wurde 1884 über einem Massengrab erbaut und beherbergte im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter. Mindestens vier Menschen starben hinter den Villenmauern.

Als deutsche Version des Spukhotels aus dem Horrorfilm "The Shining" gilt das Schlosshotel Waldlust in Freudenstadt im Schwarzwald. Das Grand Hotel war im Zweiten Weltkrieg ein Lazarett, der Tod Dauergast. Das Haus erholte sich davon nie, Gäste und Personal hatten Geistererscheinungen, die sogar Wissenschaftler auf den Plan riefen. Einige Phänomene ließen sich auf die defekte Hauselektrik zurückführen – aber nicht alle.

Auch eine Landschaft in Rheinland-Pfalz schaffte es ins Ranking: Der Rotenfels bei Ebernburg im Saar-Hunsrück-Gebiet trägt den unheimlichen Beinamen "Suizidfelsen". Von dem zwei Kilometer langen Felsmassiv, das mit seinen 327 Metern die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien bildet, stürzten schon viele Wanderer in den Tod – viele freiwillig, andere verunglückten. Augenzeugen berichteten von Geistererscheinungen und rätselhaften Lichtphänomenen.

Weitere Gruselorte sind Burg Friedland in Brandenburg, auf der eine mordlustige Königstochter ihr Unwesen treiben soll, das brach liegende, einstige Spaßbad Basso in Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt), die Michaelskapelle mit ihrem skurrilen Beinhaus in Oppenheim (Rheinland-Pfalz) und die Ofnethöhlen im schwäbischen Nördlingen, in denen Menschenschädel und Grabbeigaben gefunden worden waren. Die Höhlen sollen vor langer Zeit Schauplatz grausamer Rituale gewesen sein.

− efi