Schmerzende Augen können nicht nur lästig sein, sondern auch die Lebensqualität beeinträchtigen, zum Beispiel dann, wenn die Augen stark entzündet sind oder die Sehqualität leidet. Die Ursachen, die sich hinter Augenschmerzen verbergen können, sind sehr vielfältig, weshalb die Behandlung individuell abgestimmt werden muss.
Manche Augenbeschwerden sind ein Fall für den Arzt
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen, dass mit den Augen etwas nicht stimmt, und einen Arztbesuch erfordern. Dazu gehören starke, anhaltende Schmerzen, ein Druckgefühl, verschwommenes oder doppeltes Sehen, Lichtblitze oder Gesichtsfeldausfälle, die besonders alarmierend sind. Auch rote Augen, geschwollene Lider oder ungewöhnliche Pupillengrößen sind Warnsignale, genau wie starker Tränenfluss, eitriger Ausfluss und starke Lichtempfindlichkeit. Ist das Auge gereizt und gibt sich das nicht innerhalb weniger Tage, dann sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Regelmäßige Augenuntersuchungen können der Gefahr vorbeugen.
Das sind die 5 häufigsten Gründe für schmerzende Augen
Neben Krankheiten wie dem Grünen Star (Glaukom) oder Allergien gibt es noch zahlreiche andere mögliche Ursachen dafür, dass das Auge weh tut. Dazu gehören:
1. Trockene Augen
Beim sogenannten Sicca-Syndrom ist die Benetzung der Augenoberfläche gestört und sowohl die Bindehaut als auch die Hornhaut des Auges sind nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit bedeckt. Die Symptome sind mitunter ein Brennen und Stechen im Auge. Das passiert vor allem mit zunehmendem Alter und trifft Frauen in den Wechseljahren hormonell bedingt besonders häufig.1, Aber auch viel Bildschirmarbeit ohne die Möglichkeit, das Auge ausruhen zu lassen, kann trockene Augen begünstigen. Künstliche Tränenflüssigkeit kann hier Abhilfe schaffen.
2. Augenverletzungen
Verletzungen an den Augen, zum Beispiel ein Kratzer auf der Hornhaut, können leicht passieren und sind sehr schmerzhaft – die Augen sind dann außerdem äußerst lichtempfindlich. Am besten suchen Sie in einem solchen Fall so schnell wie möglich einen Augenarzt auf, notfalls auch eine Augenklinik, um Spätfolgen zu vermeiden.
3. Augeninfektionen
Entzündungen im Auge, wie eine Bindehaut- oder Hornhautentzündung, können stark schmerzende Augen verursachen. Typische Anzeichen sind Rötungen, Schwellungen oder eitrige Ausflüsse. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, dann helfen antibiotische Augentropfen oder -salben. Ist ein Virus die Ursache, dann hilft es in der Regel, zu kühlen. Um die richtige Diagnose zu stellen, ist ein Besuch beim Augenarzt ratsam.
4. Verspannungen
Wenn das Auge weh tut, dann denkt man an Probleme direkt am oder im Auge. Aber auch Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich können zu quälenden Augenschmerzen führen. Eine schlechte Körperhaltung, zu viel Bildschirmarbeit oder emotionaler Stress können hier die Ursache sein. Durch die Verspannung im oberen Körperbereich wird die Blutzirkulation beeinträchtigt und damit auch die Nerven, die bis zu den Augen verlaufen. Diese Art von Augenschmerzen werden von einem starken Druckgefühl begleitet.
5. Fremdkörper im Auge
Es genügt oft schon ein Staubkorn oder eine verirrte Wimper, dass das Auge Probleme macht. Dann schmerzt und tränt es – begleitet von einem starken Fremdkörpergefühl. Sie können selbst versuchen, den Fremdkörper vorsichtig zu entfernen. Oft geht das bereits durch Blinzeln, manchmal ist auch eine Spülung der Augen mit Wasser notwendig. Hilft das nichts, dann ist ein Besuch beim Arzt angebracht.
Augenschmerzen – was tun?
Bei schmerzenden Augen gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich Linderung zu verschaffen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Zunächst aber sollten Sie die Ursache herausfinden und beseitigen. Kommen die Augenschmerzen zum Beispiel von zu viel Bildschirmarbeit, ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen und dabei möglichst in die Ferne zu schauen – etwa bei einem Spaziergang. Auch ein kühles Tuch kann helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. Wenn Sie sich für Augentropfen entscheiden, hängt deren Wahl von der Schmerzursache ab. Es gibt befeuchtende Augentropfen, antibiotische, entzündungshemmende und antiallergische Varianten. Augentropfen sollten immer nach Anweisung des Arztes oder bei freiverkäuflichen nach der Packungsbeilage verwendet werden. Bessern sich die Beschwerden nicht und bleibt das Auge gereizt, sollten Sie einen Arzt um Rat fragen.
So können Sie schmerzenden Augen vorbeugen
Besonders wichtig sind Hygienemaßnahmen. Regelmäßiges Händewaschen und saubere Handtücher können verhindern, dass Erreger ins Auge gelangen und für Augenschmerzen sorgen. Zudem sollten Sie sich von Rauch oder Staub fernhalten. Lässt das Ihre Arbeit nicht zu , dann tragen Sie am besten eine Schutzbrille, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder bei handwerklichen Tätigkeiten. Gönnen Sie außerdem Ihren Augen während der Bildschirmarbeit regelmäßig Pausen. Schließen Sie diese zum Beispiel für einige Minuten und sorgen Sie für eine gute Beleuchtung beim Lesen oder Arbeiten am PC.
1 „Sicca-Syndrom: Ursache und Behandlung von trockenen Augen“. AOK - Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/sicca-syndrom-ursache-und-behandlung-von-trockenen-augen/. Zugegriffen 14. Juni 2024.
2 „Trockene Augen in den Wechseljahren“. Pharmazeutische Zeitung online, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/trockene-augen-in-den-wechseljahren-135205/. Zugegriffen 14. Juni 2024.