Von Deborah Voß
Schwarz-transparente Vorhänge fallen wie Schatten links, rechts und hinter der Bühne von oben herab. Wassertropfen hallen im Hintergrund. Sie erinnern an das Ticken einer Uhr. Dabei ist die Zeit für Eurydike abgelaufen. Tot liegt sie da, mittig auf der Bühne – der Platz, den zu ihren Lebzeiten stets ihr Mann, der Sänger Orpheus, eingenommen hatte. Sie war nur sein Schatten. Aber wer ist sie jetzt, wo das Scheinwerferlicht auf sie fällt?
Diese Frage stand am Samstag im Zentrum der Inszenierung des vierten Jahrgangs der Athanor-Akademie von Literatur-Nobelpreisträgerin...