Deggendorf

Auf den Spuren seiner jüdischen Eltern: US-Politiker in Deggendorf

19.08.2019 | Stand 18.09.2023, 3:56 Uhr

Im Deggendorfer Stadtarchiv berichtete US-Politiker Frank Hornstein über seine Eltern und deren gemeinsame Zeit im Lager für Displaced Persons in der Alten Kaserne im Stadtpark. "Deggendorf hat in meiner Familie einen festen Platz", sagt Hornstein. −Foto: Manuel Birgmann

Sie waren beide im selben Zug von München nach Deggendorf. Luise Schwarzwald und Stephen Hornstein. 1946 war das und die beiden jungen Leute kamen aus der Hölle. Aus der Hölle KZ. Die hatte ihnen alles weggenommen, bis auf das nackte Leben und das Bewusstsein, dass sie es geschafft haben, damit davongekommen zu sein. Und trotz der völligen Entmenschlichung, die sie umgab, hatte es das NS-Regime nicht geschafft, dem Ungarn und der Polin die Fähigkeit zu nehmen, sich zu verlieben. Luisa Schwarzwald und Stephen Hornstein waren die Eltern von Frank Hornstein. Der ist Politiker in den USA und er will wissen, was damals passiert ist.

Und deshalb war Hornstein im Deggendorfer Stadtarchiv zu Gast, als Prof. Lutz-Dieter Behrendt und Johannes Molitor die Zeit zurückdrehten und ein Kapitel aufschlugen, das ebenso faszinierend wie verstörend anmutet. Vizebürgermeister Hermann Wellner hieß den weit gereisten Gast in Deggendorf willkommen und auch Grünen-MdL Toni Schuberl war aus Daxstein im Sonnenwald ins Rathaus gekommen. Von Seiten des Stadtarchivs nahm auch Anja Fröhlich teil, die zwischen Hornstein und den Deggendorfer dolmetschte.

Hornstein ist ein freundlicher Mann mit aufmerksamen Augen und einem breiten Lächeln. Und er spricht Deutsch, obwohl es für die Generation seiner Eltern, die als Juden in Deutschland nur knapp dem Tod entkommen sind, mit vielen Erinnerungen verbunden war. "Ich habe eine Tante in Kanada, die bis heute sagt, sie kann es nicht mal hören, wenn jemand Deutsch spricht", erzählt er. Er selbst sei erstmals als Jugendlicher mit den Eltern hergekommen und hatte viele Vorbehalte gegenüber dem Land, über das er soviel gehört hatte -, um dann festzustellen, dass er auf freundliche Menschen traf, die sich für Umweltschutz begeistern und offen sind.

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