Übersee

Konzertreihe im August auf dem Überseer Festivalgelände abgelehnt

Gemeinderat kritisiert "schlampigen Antrag" und unzureichendes Konzept

18.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:06 Uhr

Vorerst keine Party in Übersee: Der Gemeinderat hat eine Konzertreihe im August kommenden Jahres mit Dicht & Ergreifend, Stahlzeit und Auf a Wort einstimmig abgelehnt. −Foto: CRS/Archiv

Über einen Antrag der Aloha Promotion GmbH & Co KG für eine Konzertreihe vom 25. bis 27. August 2023 auf dem Festivalgelände in Übersee hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden. Auf der Veranstaltungsfläche von 1800 Quadratmetern sollten pro Tag bis zu 3500 Besucher untergebracht werden. Nach einer längeren Diskussion über zahlreiche Kritikpunkte hat der Gemeinderat den Antrag einstimmig abgelehnt.

Der Veranstalter hatte in seinem Antrag ein abwechslungsreiches Programm angekündigt: Am Freitag, 25. August, sollte von 16 bis 22.30 Uhr die bayerische Hip-Hop-Band Dicht & Ergreifend spielen. Am Samstag, 26. August, war von 19 bis 22.30 Uhr der Auftritt von Stahlzeit geplant, eine der erfolgreichsten und spektakulärsten Rammstein-Tribut-Bands Deutschlands. Am Sonntag, 27. August, standen von 19 bis 22.30 Uhr mit Auf a Wort alte und aktuelle Austropop-Größen auf dem Programm.

Grundsätzlich bemängelten die meisten Gemeinderäte die Veranstaltungsfläche von 1800 Quadratmetern für die rund 3500 erwarteten Besucher täglich als "viel zu klein". Als "ausgesprochen schlampig" bezeichneten Paul Stephl (FBL) und Anton Stefanutti (Grüne) zudem den Antrag. So fehlten ein schlüssiges Verkehrskonzept für die Zufahrtsmöglichkeiten, sichere Wege für Besucher, die zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, und eine Handhabung von Gästen, die rund um das Festivalgelände "wild" campen wollten. Außerdem fehlten Regeln des Brandschutzes, da Stahlzeit auf der Bühne mit offenem Feuer agiert und die nahe Gästehütte komplett aus Holz ist. Auch Gastronomiebetriebe und Rettungswege sind in dem Konzept nicht enthalten. Dafür wäre die Veranstaltungsfläche laut Birgit Gnadl und Stefan Haneberg (beide GfÜ) im Übrigen auch viel zu klein.

Laut Stellungnahme der Polizei fehlten darüber hinaus auch Angaben über die Anwesenheit und Erreichbarkeit des Veranstalters, eine Verkehrsregelung mit Verkehrskonzept, Ordnungsdienste und den Einsatz von pyrotechnischer Ausrüstung entsprechend der geltenden Vorschriften und gegebenenfalls eine Beratung durch die Feuerwehr.

Nicht erwähnt wurden in dem Antrag laut Stellungnahme der Verwaltung außerdem eventuelle Absprachen mit den Nachbarn während des Festivals und mögliche Auflagen der Sicherheitsbehörden und Fachstellen für die Höchstbesucherzahlen.

Nicht geklärt ist im Übrigen die Jahresplanung für 2023. Laut einer früheren Entscheidung des Gemeinderates ist nur eine Großveranstaltung pro Jahr auf dem Festivalgelände zulässig. Wie zu hören war, sei ein zweiter Antrag auf eine Veranstaltung von 26. bis 28. Mai in Vorbereitung.

− bvd

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