Pfarrkirchen

Demografiebericht: Der Landkreis Rottal-Inn wächst 2040 auf 128000 Einwohner

15.11.2022 | Stand 15.11.2022, 14:57 Uhr

50 Jahre Landkreis Rottal-Inn: Der diesjährige Demographiebericht betrachtet auch die Entwicklungen in der Region über die letzten 50 Jahre, etwa bei der Bevölkerungsentwicklung. −Foto: red

Der Fachbereich Kreisentwicklung am Landratsamt hat den diesjährigen Bericht zur demografischen Entwicklung des Landkreises Rottal-Inn und seiner 31 Gemeinden veröffentlicht. Der jährliche Bericht enthält Statistiken zu den Themen Bevölkerungsentwicklung und -prognose, Altersstruktur, Wanderungsbewegungen (Zuzüge und Fortzüge), Beschäftigung und Pendler, einzelhandelsrelevante Kaufkraft, hausärztliche Versorgung, Schuldaten, Ausbildungsmarkt und Studentenzahlen. Die Besonderheit des diesjährigen Demografieberichts: Er enthält auch Auswertungen anlässlich des 50-jährigen Landkreisjubiläums, also z. B. wie sich die Bevölkerung nach Geschlecht in den vergangenen 50 Jahren seit der Gebietsreform 1972 entwickelt hat.

Durchschnittsalter steigt auf 46,1 Jahre

Die Datengrundlage der Auswertungen stammt zum Großteil vom Bayerischen Landesamtes für Statistik. "Dieser Bericht gibt in anschaulicher Art und Weise Auskunft darüber, welche demografischen Strukturen in unserem Landkreis vorherrschen und ermöglichen es, auf deren Basis Prognosen für die Zukunft zu treffen und dementsprechend tätig zu werden, um langfristig gleichwertige Lebensverhältnisse für die Bevölkerung zu erhalten", so Landrat Michael Fahmüller in einer Pressemitteilung.

Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung des Landkreises von 1972 bis 2040 so ist festzustellen, dass die Anzahl an Menschen, die 2040 hier leben werden, um rund ein Viertel höher liegen wird als in den 70er-Jahren: Lebten 1972 noch etwas über 100000 Menschen in Rottal-Inn, so werden es 2040 knapp 28000 mehr sein.

Analysiert man die Zahl der Geburten im zeitlichen Verlauf von 1972 bis 2021 so ist erkennbar, dass der Wert – bis auf einen Ausreißer in den 1990er Jahren – stetig niedriger wurde. Konnte man 1972 noch knapp 1400 Geburten verzeichnen, so liegt die Zahl 2021 etwas darunter bei knapp 1200. Nichtsdestotrotz ist mit Blick auf die Geburten seit gut zehn Jahren wieder ein kontinuierliches Ansteigen festzustellen – es kommen also wieder mehr Kinder zur Welt als noch 2012 beispielsweise.

Laut aktuellem Demografiebericht steigt das Durchschnittsalter bis 2033 von 44,8 Jahren (2021) um 1,3 Jahre auf 46,1 Jahre an. Den höchsten prognostizierten Anstieg des Durchschnittsalters im Landkreis im Jahr 2033 haben demnach der Markt Arnstorf und die Gemeinde Stubenberg mit einem Anstieg von +3,5 Jahren, wohingegen die Gemeinde Ering mit einem Anstieg von 0,3 Jahren die geringste Veränderung aufweist.

Interessant sind auch die Zahlen zum Thema Beschäftigung. 2021 lag die Beschäftigungsquote des Landkreises bei 63,6 Prozent und liegt damit unter dem bayernweiten Wert von 65,7 Prozent. Den höchsten Wert verzeichnet die Gemeinde Arnstorf mit 73,1 Prozent.

Insgesamt arbeiten 84 Hausärzte in den vier Planungsbereichen des Landkreises. Nach Anrechnung in der Bedarfsplanung der KVB werden 80,75 Ärzte gezählt. Die höchsten Versorgungsgrade weisen die Planungsbereiche Eggenfelden Süd mit knapp 109 Prozent sowie Pfarrkirchen mit rund 108 Prozent auf. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass im Bereich Eggenfelden Süd 31 Ärzte praktizieren, in Pfarrkirchen sind es 29.

Betrachtet man die Zahlen des Ausbildungsmarktes vor Ort, so ist auf Grundlage der Daten der IHK Niederbayern eine negative Veränderung zum Vorjahr in allen Bereichen festzustellen. Insgesamt wurden 859 IHK-Ausbildungsverhältnisse geschlossen, 314 im gewerblichen und 545 im kaufmännischen Bereich, was eine Veränderung zum Vorjahr von -8,5 bzw. -0,7 Prozent bedeutet. Im Handwerk waren es 931 Ausbildungsverhältnisse und damit eine Veränderung um -7,0 Prozent zum Vorjahreswert.

Positive Entwicklung beim European Campus

Als äußerst positiv bewertet Landrat Michael Fahmüller auch die Entwicklung der Studierendenzahlen am European Campus in Pfarrkirchen. Zum Sommersemester 2022 waren 966 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 83 Studierenden bedeutet. Obwohl die Zahl der Studenten im Wintersemester 21/22 höher lag, ist mit Blick auf die Entwicklung der Studierendenzahlen in den Sommersemestern trotzdem ein kontinuierlicher Anstieg zu erkennen. "Dass Jahr für Jahr mehr Studierende an den European Campus nach Pfarrkirchen kommen, unterstreicht die Qualität und Attraktivität des Campus enorm und bestätigt die Entscheidung ein internationales Studienangebot in unserem ländlichen Gebiet zu schaffen", so der Landrat.

Den kompletten Bericht findet man unter rottal-inn.de/demographiebericht.

− red

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