Osterhofen

Großes Interesse am neuen Schöpfwerk in Aicha

Wasserwirtschaftsamt informierte die Bevölkerung beim "Tag der offenen Tür"

24.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:45 Uhr

Im Inneren des Schöpfwerks informierte Sachgebietsleiter Andreas Weinmann (r.) über Elektroanlage und Pumpen.

Das neue Schöpfwerk in Aicha (Stadt Osterhofen) ist im Rahmen des Hochwasserschutzes fertig gestellt. Da es sonst nicht öffentlich zugänglich ist, konnte die Bevölkerung am Freitag beim "Tag der offenen Tür" einen Blick auf die riesigen Pumpen im Inneren werfen und sich über die Funktionsweise informieren.

Der "Tag der offenen Tür" war ein Wunsch aus der Bevölkerung. Hans Pfaffinger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, trug dieses Anliegen bei der Stadt Osterhofen vor und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier organisierte mit dem Wasserwirtschaftsamt den Termin für die Ortschaften Aicha, Thundorf und Haardorf.

Dazu begrüßte die Bürgermeisterin viele Besucher aus den umliegenden Ortschaften, Andreas Weinmann als Sachgebietsleiter für Schöpfwerke am Wasserwirtschaftsamt, und Siegfried Ratzinger, Leiter der Hochwasserschutzabteilung, Stadtrat Robert Kröll und KBM Xaver Altschäfl. Liane Sedlmeier bedankte sich bei Hans Pfaffinger für die Anregung und bei der Feuerwehr für die Bereitstellung von Getränken, Kaffee und Kuchen.

Andreas Weinmann erläuterte Baugeschichte und Ausstattung des neuen Schöpfwerkes. Das alte Schöpfwerk wurde in den Jahren 1931 bis 1933 errichtet und hatte eine Gesamtpumpleistung von 3200 Litern/Sekunde (l/s). Es bleibt als technisches Baudenkmal erhalten.

Im neuen Schöpfwerk schaffen die Pumpen eine Gesamtleistung von 4900 l/s. Zwei Trafos leisten insgesamt 800 kVA elektrische Leistung. Dieser Mittelspannungsanschluss ist für den Pumpbetrieb, für die Steuerung der Rechenanlage und der Schieber notwendig. Zudem wurde eine Fischscheuchanlage installiert, um Fische von den Pumpen und der Schnecke abzuhalten.

Architektonisch ist das neue Pumpwerk an der Ost- und Westfassade mit heimischen Granitsteinen verblendet, was dem Erscheinungsbild des alten Pumpwerkes entspricht. Eher modern gehalten ist die Metallfassade im Norden und Süden: In einem anodisierenden Tauchbad entstanden auf dem dünnen Stahlblech der Fassade interessante Farbschattierungen. Bewölkung oder Sonne spiegeln sich darauf in sehr dunklen bis rötlich bronzenen Farbtönen wider.

Inzwischen ist auch die Aussichtskanzel mit Blick zur Donau und zum Bayerischen Wald fertig gestellt, die jederzeit zugänglich ist. In einem Nebengebäude des Schöpfwerkes werden Dammbalkenverschlüsse gelagert.

Um einen vollständigen Hochwasserschutz herstellen zu können, ist der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens notwendig. Erst dann kann mit der Deichrückverlegung zwischen Thundorf und Aicha begonnen werden, informierte das Wasserwirtschaftsamt.

Es schloss sich ein Rundgang durch die Schöpfwerksanlage an. Dabei wurde die Rechenanlage in Betrieb gesetzt, die vollautomatisch arbeitet. Da der Wirtsgraben nicht mehr aufgestaut wird, hat sich der Wasserstand rapide gesenkt.

Sehr interessiert folgten die Gäste den Ausführungen beim Rundgang. Ihre Fragen wurden kompetent von den Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes beantwortet. Es war ein Kommen und Gehen vieler Interessierter. Auf den Tischen lagen Flyer zum Hochwasserschutz für die Ortsbereiche Thundorf und Aicha aus. Diese regten zu weiteren Diskussionen an.

− sr

URL: https://www.pnp.de/lokales/landkreis-deggendorf/grosses-interesse-am-neuen-schoepfwerk-in-aicha-7574330
© 2024 PNP.de