Landau/Wallersdorf

Ein Herz für Heimat und Landwirte: MdL Rosi Steinberger besichtigt Betriebe

07.08.2020 | Stand 19.09.2023, 6:50 Uhr
Veronika Lengfelder

Auch nach Landau kam Rosi Steinberger. Sie besuchte den modernen Bauernmarkt der Marktschwärmer. Gastgeber Sebastian Binder (links) und Philipp Hreczuch erklärten das Konzept. −Foto: stm

Von "Bündnis 90 die Grünen" ist Rosi Steinberger aus Kumhausen das siebte Jahr im Landtag vertreten, also in der zweiten Legislaturperiode. "Derzeit ist im Landtag Sommerpause und da bin ich gerne unterwegs, mich in der Region umzusehen". Die Agraringenieurin ist Vorsitzende vom Umweltausschuss im Landtag sowie Sprecherin für Verbraucherschutz und stammt aus einem Weiler bei Kumhausen. "Also ich komm vom Land, bin kein Stadtmensch. Gerne schaue ich mir Biobetriebe an, der Kontakt zu den Leuten ist mir wichtig". Die Verbraucher müssen auch mal einsehen, dass es nicht das ganze Jahr alle Obst- und Gemüsesorten gibt. "Außer es wird um die halbe Welt geflogen, und das ist nicht Sinn der Sache".

Den Naturlandhof im Wallersdorfermoos bewirtschaften Josef und Marianne Saxinger seit 1. Januar 1992 nach den Richtlinien von Naturland und unterliegen deren Kontrolle. Eine vernünftige Fruchtfolge und ein optimaler interner betriebswirtschaftlicher Kreislauf ermöglichen, dass die Felder ohne Einsatz von Kunstdünger, Insektizide und Pestizide bewirtschaftet werden können.

Samstagvormittag ist man schon seit vielen Jahren auf dem Deggendorfer Bauernmarkt vertreten und hat sich hier einen großen Kundenstamm aufgebaut. "Einem Teil der Leute ist es egal, was sie essen, um den anderen Teil müssen wir uns kümmern" so Josef Saxinger. Derzeit gibt es zwei Sorten Petersilie, Schnittlauch, Knoblauch, Pastinaken, Spitzkohl, Zwiebeln, Rote Beete, gelb, Karotten und drei Sorten Zucchini. "Aufgefallen ist uns, dass es heuer eine große Nachfrage für Jungpflanzen gab. Praktisch ist bei den Marktschwärmern dass wir genau wissen, welche Mengen wir liefern müssen".

Am Donnerstagabend besuchte Rosi Steinberger abschließend die Marktschwärmer in Landau mit den Gastgebern Sebastian Binder und Philipp Hreczuch, die vor einigen Wochen mit ihrem modernen Bauernmarkt gestartet haben. Das Konzept: Kunden können ihre Wahlen vorab online bestellen und bezahlen, bekommen diese dann persönlich von den Erzeugern im Landauer Bahnhof überreicht.

Rosi Steinberger fand die Aktion super: "Da bringt man diejenigen zusammen, die zusammen gehören." Ziel sei es, auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben das Überleben zu ermöglichen. Aber auch bei den Verbrauchern habe Steinberger festgestellt, "dass in den vergangenen Jahren immer mehr nicht unbedingt das Billigste, sondern das Beste kaufen wollen."

Zu Zeiten von Corona werde der Drang zu regionalen Produkten noch größer, sagte Steinberger: "Viele haben begonnen, selbst Brot zu backen oder zu kochen. Da haben viele die Freude daran entdeckt, aber auch begonnen, sich zu fragen, woher die Zutaten überhaupt kommen."

Rosi Steinberger fühle sich wohl in Niederbayern und bekomme viel Rückmeldung, dass auf dem Land eine ganz andere Lebensqualität herrsche, zum Beispiel durch bessere Luft oder gemeinschaftliches Miteinander. "Das Wiedererkennen der Landschaft gehört für mich zum Heimatgefühl dazu", sagt Steinberger. Vor allem lobte sie Binder und Hreczuch für ihr Engagement: "Es ist schön, dass sich junge Leute so einsetzen." Auch Franziska Sänftl und Tom Meier kamen Kreisverband der Grünen kamen hinzu und besuchten die Marktschwärmer.

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