Das Amtsgericht ist mehr als der Ort, an dem Straf- und Zivilsachen verhandelt werden und Recht gesprochen wird. Die Mitarbeiter tragen auch Verantwortung für Betreuungen und Pflegschaften, für das Grundbuch, für Nachlässe oder Zwangsvollstreckungen und vieles mehr. Eine Gerichtsbehörde kann nicht den Betrieb einstellen wegen widriger Umstände. Manche Hemmnisse brachte die Corona-Pandemie für Justitia zwar mit sich, aber keine wirklichen Hindernisse. "Und mittlerweile herrscht wieder weitgehend Normalbetrieb", betont Amtsgerichtsdirektor Günther Hammerdinger.
Verhandlungen fänden mit kleinen Abstrichen statt. Die Terminierung falle etwas lockerer aus, Vorladungen würden zu exakt fixierten Zeitpunkten ausgesprochen, um auf den Gängen möglichst wenig Besucherverkehr zu haben. Die Abstandsregeln sind auch im Gericht ohne Wenn und Aber einzuhalten, im Foyer und in den Gängen stehen Desinfektionsmittel bereit. Dass die Regeln stringent eingehalten werden, fällt auch beim Blick in die Sitzungssäle auf. Im Zuhörerbereich steht der Großteil der Besucherstühle aufgestapelt an der Wand. Nur einige wenige können besetzt werden, in entsprechender Distanz zueinander. Im vorderen Bereich des Sitzungssaales sind die Tische ebenfalls lockerer als gewohnt und nicht akribisch in Reihe gestellt. Und an den Tischen, die Rechtsanwalt und Mandant gemeinsam nutzen, sind Plexiglasscheiben als transparente Trennwände angebracht. Solche finden sich auch am Richtertisch. Auch der Vorsitzende, die etwaigen Schöffen sowie die Gerichtsmitarbeiter, der Protokoll führt, sind dergestalt geschützt.
− ecs
Ausführlich berichtet die Heimatzeitung am 5. Juni!