Sankt Englmar/Salching

Erst Powerman, jetzt Eishölle: Florian geht sportlich ans Limit

06.03.2021 | Stand 20.09.2023, 4:57 Uhr

Ob bei eisiger Kälte oder ...

Extremsportler Florian Zimmermann aus Salching (Landkreis Straubing-Bogen) absolviert "härtestes Langlauf-rennen Mitteleuropas" in Eigenregie.

Florian Zimmermann ist Sportler durch und durch. Und er liebt es extrem. Dass durch Corona die großen Wettkämpfe aktuell ausfallen, hält den 31-Jährigen dabei nicht auf. So führte er den abgesagten Powerman (zehn Kilometer laufen, 162 Kilometer Radfahren und nochmals 30 Kilometer laufen) im August letzten Jahres kurzerhand in Eigenregie durch. Und auch im Winter kommt für Florian Zimmermann "Füße hochlegen" nicht in Frage! Für die kalte Jahreszeit hat sich Zimmermann das "härteste Langlaufrennen Mitteleuropas", den 100-Kilometer-Rucksacklauf in Hinterzarten, als Vorbild genommen. Da auch diese Veranstaltung wegen Corona nicht stattfinden konnte, ist der Extremsportler kurzerhand im heimischen St. Englmar an den Start gegangen, um gegen den inneren Schweinehund zu bestehen.

Start bei minus zwölf Grad

Dabei waren bereits die äußeren Bedingungen extrem: Minus zwölf Grad zeigte das Thermometer, als der Salchinger startete. Eine weitere Herausforderung neben Distanz und Kälte: 1.800 Höhenmeter, die es zu bewältigen galt. Zusammengefasst bedeutete das von Kälte geschwollene Finger, Muskelverhärtungen, stechende Schmerzen in den Oberschenkeln. "Ab Kilometer 72 blieb mir nur noch mentale Stärke", erzählt Zimmermann, "aber Aufgeben war für mich noch nie eine Option".

Nur 60 Prozent erreichten das Ziel

Also weiter gegen Schmerzen und Kälte ankämpfen. "Kein Wunder, dass bei dem Rennen im Schwarzwald nur 60 Prozent der Teilnehmer überhaupt das Ziel erreichen", so der Extremsportler. Wenige Kilometer vor dem Ziel gibt es nur noch einen Wunsch: "Ich wollte, dass es endlich vorbei ist" erinnert sich Zimmermann. Und nach sechs Stunden und 17 Minuten voller Anstrengung, Kälte und Schmerzen hatte Zimmermann seinen Lauf durch die "Eishölle von St. Englmar" geschafft. "Die dabei erlebten Emotionen lassen sich kaum in Worte fassen", so der 31-Jährige. Ein Resümee, das sicher auch auf seine nächste Herausforderung zutrifft: Im März wird der Salchinger zum ersten Mal Vater. "Das wird sicher auch eine extreme Erfahrung", lacht Florian Zimmermann.

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