Teising

Hans-Jürgen Wagner aus Teising baut Indianerflöten

30.09.2017 | Stand 25.10.2023, 12:32 Uhr

Er bringt sogar Eisenbahnschwellen zum Erklingen: Hans-Jürgen Wagner baut Indianerflöten – manchmal auch aus ungewöhnlichen Materialien. "Diese Flöten haben etwas Magisches", sagt er. "Einen Klang, der verzaubert."

Fünf Töne reichten aus, um ihn gefangen zu nehmen. Hans-Jürgen Wagner war damals, vor gut 17 Jahren, auf einem Festival zu Besuch. In dem ganzen Getümmel an Menschen und Musik hörte er plötzlich irgendwo aus der Ferne den Klang einer Flöte. Melancholisch, voller Wehmut. "Es war wie ein Ruf", sagt der Teisinger heute; die Musik zog ihn magisch an. Dem schwermütigen Spiel folgend entdeckte er unter einem Baum einen Mann mit einer Indianerflöte - und um Hans- Jürgen Wagner war es geschehen. "Die Töne haben in mir ein Feuer entfacht. Ich kann es nicht anders in Worte fassen." Unbedingt wollte er, der schon als Jugendlicher in seinem Kinderzimmer Instrumente nachgebaut hat, auch solch eine Flöte bauen. Ohne Anleitung, ohne Vorkenntnis und ohne Scheu vor der Aufgabe.

"Ich habe am Anfang viel Brennholz produziert", erinnert sich der 54-Jährige heute. Er muss schmunzeln, wenn er an seine Anfänge denkt. Seine ersten Flöten misslangen, scheiterten grandios, klangen schief und waren unspielbar. Erst nach und nach bekam er wortwörtlich den Dreh heraus, denn im Gegensatz zur ursprünglichen Bauweise drechselt Wagner seine Flöten aus einem Stück. Und er liebt diese besondere Arbeit. "Die Indianerflöte ist mehr als nur ein Instrument", sagt er. Ihr Ton habe etwas Magisches, etwas Freies und etwas, das nach Abenteuer klinge.

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