Landshut

Keine Drogenkonsumräume in Bayern: Professoren beziehen Stellung

05.07.2021 | Stand 05.07.2021, 17:35 Uhr

Prof. Dr. Katrin Liel und Prof. Dr. Matthias Laub haben gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention (DG-SAS) eine Stellungnahme zum Thema Drogenkonsumräume veröffentlicht. −Foto: Foto: Hochschule Landshut/Thomas Kolbinger

Mehrere Experten haben die Einrichtung von Drogenkonsumräumen gefordert. Auslöser war die erneute Ablehnung durch die Bayerische Staatsregierung.



Prof. Dr. Katrin Liel und Prof. Dr. Matthias Laub von der Hochschule Landshut bedauern in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention (DG-SAS) die Entscheidung der Regierung.



So würden die meisten Drogentode in Privatwohnungen passieren, ohne große Interventionsmöglichkeiten für Fachkräfte. Die bereits bestehenden Hilfsangebote wie Substitutionsprogramme, Drogenkontaktläden, Diamorphinvergabe oder das bayerische Naloxon-Modellprojekt tragen laut Liel und Laub nicht dazu bei, den Drogenkonsumvorgang selbst medizinisch zu begleiten und auf Drogennotfälle zu reagieren.



Einrichtungen in München und Nürnberg gefordert



Die Experten der DG-SAS appellieren an die Staatsregierung, ihre Haltung zu revidieren und entsprechende Einrichtungen in Nürnberg und München zu realisieren. „Aus Sicht der Sozialen Arbeit in der niedrigschwelligen Drogenhilfe ist die neuerliche Absage weder fachlich noch ethisch nachvollziehbar und im Sinne einer evidenzbasierten Maßnahme zur Verhinderung zahlreicher Drogentodesfälle“.

− luz


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