Der Hengersberger Wasserbau-Betrieb Meister ist erneut in Schieflage geraten. Das Amtsgericht Deggendorf hat für die Reinhold Meister Wasserbau GmbH wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung das Hauptinsolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Das ist das zweite Verfahren nach 2011/12, damals wurde das Unternehmen von der österreichischen Felbermayr Gruppe übernommen. Jetzt zeigt sich die Firmenleitung optimistisch, den Betrieb und auch den Standort Hengersberg durch das Verfahren sanieren zu können, kündigt aber auch Restrukturierungsmaßnahmen inklusive Kündigungen an.
Bereits Ende Oktober stellte der Betrieb Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens. Dazu hatte sich Meister die auf solche Verfahren spezialisierte Düsseldorfer Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp ins Boot geholt, die Andreas Schmieg als Sanierungsgeschäftsführer stellt. Er führt seitdem gemeinsam mit den Meister-Geschäftsführern Stefan Hielle und Friedrich Rametsteiner aus Österreich die Geschäfte. Durch das Insolvenzgeld sind übergangsweise Löhne und Gehälter gesichert. Im Gespräch mit der DZ äußerten sich jetzt Hielle und Schmieg zuversichtlich, das Unternehmen durch das Sanierungsverfahren wieder wettbewerbsfähig machen zu können.
Künftig will sich Meister auf das Kerngeschäft, den Kanalbau und die Wasserstraßensanierung, konzentrieren. "Dazu sind wir personell und gerätetechnisch gut aufgestellt", so Hielle. Zu weiteren Punkten des Sanierungsplans für das nach ihren Angaben 220 Mitarbeiter (Stand 2016) zählende Unternehmen halten sich die beiden Geschäftsführer bedeckt. "Es ist klar, dass es Einschränkungen und Kündigungen geben wird. Aber da müssen auch die Gremien noch zustimmen", erklärt Schmieg. Im März soll darüber Klarheit herrschen.
Mehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 11. Januar.