Garching an der Alz/Burgkirchen an der Alz

Trotz Dauerregen: Alztal bleibt vom Hochwasser verschont

Alz bleibt größtenteils im Flussbett – "Walder Giess" wird zum Wildbach – Keine Wohngebiete überflutet

04.08.2020 | Stand 21.09.2023, 4:59 Uhr

Ein brauner, reißender Strom war die Alz gestern Nachmittag, hier von der Brücke der St2107 in Burgkirchen aus gesehen. Wo der Fluss in den vergangenen Tagen einen Wasserstand von durchschnittlich ca. 25 Zentimetern über dem Pegelnullpunkt hatte, waren es am Dienstag zeitweise bis zu 237 Zentimeter. −Foto: Nöbauer

Tosend wälzen sich die Wassermassen durch die Alztalgemeinden Garching und Burgkirchen: Der Dauerregen der vorangegangenen Nacht hat am Dienstag auch die Alz deutlich anschwellen lassen, hat sie in eine braune Brühe verwandelt, die zahlreiche Bäume, Äste und weiteres Treibgut mit sich reißt. Sie führt so viel Wasser, dass sie im Lauf des Vormittags an einigen Stellen – so etwa auf Höhe des Bolzplatzes im Garchinger Ortsteil Wald – über die Ufer tritt. Größtenteils bleibt die Alz aber in ihrem Flussbett, so der Stand am Dienstagabend bei Redaktionsschluss. Größere Überschwemmungen hat es demnach nicht gegeben. Auch die Wohngebiete sind vom Hochwasser verschont geblieben.

Das Thema Hochwasser betrifft in Garching vor allem die Einwohner von Wald. Die übrigen Ortsteile liegen so hoch, dass die Alz sie nicht erreichen kann. Es gibt in Wald aber noch ein weiteres Gewässer, von dem aus den Einwohnern bei Starkregen Überschwemmung droht: Den Staldergraben, auch "Walder Gieß" genannt.

Dabei handelt es sich um eine schmale Schlucht, die sich oberhalb des Gutshofs in Wald durch den Hang des Alztals schneidet. Normalerweise führt der Graben kein Wasser, doch bei Starkregen fließt dort ein Wildbach. Gespeist wird dieser aus dem Förgenthal, das auf dem Plateau südlich von Wald liegt und wie ein Trichter wirkt: Dort sammelt sich das Regenwasser und fließt dann durch den Stadlergraben Richtung Wald ab. Auch gestern stürzte über den Stadlergraben das Wasser herab. Es floss am Gutshof vorbei und sammelte sich auf einem Feld neben der Kreisstraße AÖ27. Weil der Straßengraben dort genug Wasser aufnehmen konnte, wurde das angrenzende Wohngebiet diesmal aber nicht überschwemmt.

In Burgkirchen war der Scheitelpunkt der Alz um rund 17 Uhr erreicht: 237 Zentimeter betrug der Wasserstand über dem Pegelnullpunkt – und damit gut zwei Meter höher als in den letzten Tagen. Damit blieb der Wert in Burgkirchen dennoch deutlich unter der ersten Warnstufe; diese wäre bei 260 Zentimetern ausgelöst worden. Ursprünglich war man im Bayerischen Landesamt für Umwelt davon ausgegangen, dass man in Burgkirchen die Marke von 2,45 Metern erreicht. An der Messstelle in Trostberg dagegen hatte die Alz am frühen Nachmittag knapp die 3,80 Meter-Marke und damit sogar die zweite Meldestufe erreicht.

− smi/ala

URL: https://www.pnp.de/archiv/1/trotz-dauerregen-alztal-bleibt-vom-hochwasser-verschont-6983978
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