Der Regen der vergangenen Tage hat den Freibädern einen Durchschnaufer beschert, doch schon kommende Woche soll das Thermometer wieder über die 30-Grad-Marke steigen. Zeit für eine Zwischenbilanz nach zwei schwierigen Corona-Jahren.
Maximilian Haag, Badleiter des elypso, ist mit den aktuellen Besucherzahlen sehr zufrieden. Er spricht von einer "ausgezeichneten Freibad-Saison" Die Rekordtemperaturen im Juni hätten sich natürlich bemerkbar gemacht. Aber Haag führt das Besucher-Plus von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit auf weitere Faktoren zurück: Der im Vorjahr eingerichtete Sandstrand mit 270 Tonnen feinem Sand, auf dem Hängematten und Bambus-Liegen zum Entspannen einladen, kommt sehr gut bei den Badegästen an. Auf dem weitläufigen Areal gibt es viel Platz, Bäume und Sonnenschirme sorgen für genügend Schatten, die tolle Neptunfigur, die der tschechische Künstler Künstler Jiří Kašpar aus Spezialsand geschaffen hat, werde häufig fotografiert.
Ob die derzeit geschlossenen Freibäder in Plattling, Metten und aktuell auch Bernried dazu führen, dass mehr Landkreisbürger in die geöffneten Bäder strömen, sei schwer zu beurteilen, aber Haag geht davon aus, dass Bürger aus Plattling und Metten zum elypso fahren, solange ihre Bäder geschlossen haben – zumal die Röhrenrutschen des elypso-Hallenbads auch den Freibadgästen zur Verfügung stehen.
Für das Hengersberger Freibad hat Alexander Eberle, Leiter der gemeindlichen Werke in Hengersberg, einen Blick auf die Zahlen geworfen. "Der Spitzenwert lag bei über 1800 Besuchern an einem Tag mit über 30 Grad. Das ist Vor-Corona-Niveau." Von 2017 bis 2019 zählten die Hengersberger rund 60000 Besucher pro Saison. In den vergangenen beiden Jahren lag man wegen der Einlassbeschränkungen durch die Pandemie bei weniger als der Hälfte. Heuer sieht es dagegen wieder besser aus: 21500 Freibadgäste wurden seit der Öffnung Mitte Mai gezählt und wenn der restliche Sommer die Bilanz nicht verhagelt, liegt man auf alle Fälle wieder deutlich über den Corona-Zahlen, wenn das Bad im September schließt. Zum Start der Sommerferien soll der umgestaltete Kinderbereich fertiggestellt werden. Die neuen WC-Anlagen im Außenbereich wurden vorige Woche in Betrieb genommen.
Das Freibad in Schöllnach liegt zu weit weg, um von den Ausfällen in Plattling und Metten zu profitieren, ist Bademeister Günter Bertl überzeugt. Es gebe zwar Stammgäste, die das großzügige Schwimmerbecken und den schönen Baumbestand schätzen und extra anreisen, andererseits sei man mit den Zahlen noch nicht wieder auf dem Niveau von vor Corona. Bertl vermutet, dass sich etliche Familien einen eigenen Swimming-Pool angeschafft haben, als die Bäder geschlossen hatten, und deshalb nicht mehr so oft wie früher das Bad ansteuern.
Das Freibad Metten wird zum Naturbad umgebaut. Es ist in diesem und im kommenden Jahr geschlossen. Sofern die geplanten Baumaßnahmen wie geplant umgesetzt werden können, soll die Eröffnung des Naturbades im Sommer 2024 erfolgen. Bis dahin werden für Mettener Kinder bis zum 10. Lebensjahr die Kosten gegen Vorlage eines Nachweises, dass ein Kurs zum Erlernen der Schwimmfähigkeit erfolgreich absolviert wurde, bis maximal 50 Euro vom Markt Metten "bezuschusst". Dieses Angebot ist bisher nur sehr spärlich angenommen worden. Ein Grund hierfür könnte der Bau von vielen privaten "Garten-Pools" sein, die in den letzten zwei Jahren errichtet wurden, vermutet auch Mettens Geschäftsleiter Reinhold Augustin.
Mit den steigenden Temperaturen in der kommenden Woche sollte auch das Bernrieder Waldbad wieder startklar sein. Wegen eines technischen Defekts an einer Pumpe musste die Einrichtung vergangene Woche bis auf weiteres geschlossen werden. Nachdem am Freitag der neue Motor eingebaut worden ist, schöpft Gemeinde-Geschäftsleiterin Rosemarie Kett Hoffnung: "Voraussichtlich am Dienstag" kann das Bad wieder öffnen, gilt es noch den Probebetrieb abzuwarten.
In Plattling verzögert sich die Öffnung des Freibads wegen technischer Probleme und Lieferschwierigkeiten weiter.