Corona

Kulturbranche: Das sagen Veranstalter in der Region zu Lockerungen

31.01.2022 | Stand 25.10.2023, 10:40 Uhr
Florentina Czerny

Das Kabaretttheater im Passauer Scharfrichterhaus bereitet sich auf seine Wiedereröffnung vor. −Foto: PNP

Ein voller Konzertsaal, ein bis auf den letzten Platz besetztes Theater - eine Vorstellung, an die man in der Kulturbranche aktuell noch kaum zu denken wagt. Aber immerhin - es gibt Erleichterungen.



50 Prozent der Plätze dürfen neuerdings in einem Veranstaltungsraum besetzt werden, bisher waren es 25 Prozent. Einschränkungen wie das Tragen einer FFP2-Maske und eine 2G-plus-Regelung herrschen weiterhin. Wie sehr hilft den Veranstaltern aus der Region die erhöhte Auslastung? Wir haben nachgefragt.

Freude über die neue Regelung herrscht im Scharfrichterhaus in Passau, wie Matthias Ziegler klarstellt: "Die neue Richtlinie ändert auf jeden Fall etwas. Wir sind gerade dabei, unser Theater wieder vorzubereiten." In den vergangenen Monaten fanden dort keine Vorstellungen statt - zu wenig hätten sie sich gelohnt. Zwar sei ein Bühnenprogramm mit halbem Publikum immer noch nicht kostendeckend - ab Februar sieht sich Ziegler aber wieder in der Lage, seinen kulturellen Beitrag für die Stadt zu erfüllen. "Wir hoffen, dass diese Richtlinie auch bleibt und nicht wieder verschärft wird."

Erleichterung ist auch das vorherrschende Gefühl bei Emmerich Hörmann vom Musikraum Zoglau3 in Taubenbach im Landkreis Rottal-Inn. 25 Prozent mehr Gäste bedeuten hier genau 25 mehr belegte Plätze. "Dennoch hoffen wir darauf, dass die Einschränkungen möglichst bald komplett aufgehoben werden können", ist Hörmann optimistisch. Trotz strenger Richtlinien fühlt er sich als Veranstalter nicht ungerecht von der Politik behandelt - "Was soll sie auch anders machen?"Er hofft auf die Vernunft der Bevölkerung und appelliert an jeden, sich impfen zu lassen. "Auch wenn wir die Bühne wiederbeleben dürfen, ohne Pausen und Bewirtung geht das Gesellige verloren - und das darf man nicht unterschätzen."

Neue Richtlinie ein Zeichen für die Bevölkerung

Eine große Veränderung wird es mit der neuen Richtlinie im k1 in Traunreut nicht geben, wie die Leiterin des Kulturzentrums Anke Hellmann feststellt: "Die Abstände müssen wir immer noch einhalten, sehr viel mehr Besucher können wir demnach ohnehin nicht unterbringen." Dennoch, so hofft sie, könnte die neue Richtlinie ein Zeichen für die Bevölkerung sein. "Vielleicht trauen sich die Leute jetzt wieder mehr, zu Veranstaltungen zu gehen." Zuletzt sei die Unsicherheit groß gewesen, der Ticketverkauf eher vorsichtig verlaufen. "Ich würde mir wünschen, dass das alles bald vorbei ist. Man vergisst manchmal, wie unheimlich wichtig kulturelle Events für die Psyche sind."

Ob die Burghauser Jazzwoche im März stattfinden kann, war bisher nicht eindeutig klar - mit einer Auslastung von 50 Prozent sei das aber möglich, sagt Herbert Rißel, Vorsitzender der IG Jazz. Trotzdem, das Verständnis für die Kulturpolitik lässt bei ihm langsam nach: "In jedem Wirtshaus gibt es volle Besetzung ohne Masken - was die Politik macht, das ist ein Wahnsinn." Rißel setzt seine Hoffnungen auf den 9. Februar - dann soll entschieden werden, ob es weitere Lockerungen geben wird. Rißels Wunsch wäre eine Auslastung von 75 Prozent. "Wir sind voller Zuversicht, weil die stirbt zuletzt."

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